SG 09 Kirchhof

Spielberichte

Aufstiegsrunde Spieltag 6
SG 09 Kirchhof vs. Frankfurter Handballclub
Saison 21 / 22
 28.05.2021

Spielbericht

Kirchhofer Einbruch im letzten Spiel

Der Tank war leer, die Reserven aufgebraucht. Als mit Katharina Koltschenko eine weitere Leistungsträgerin ausfiel, kam‘s wie es kommen musste: Das letzte Aufgebot der SG 09 Kirchhof ging zum Abschluss der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga unter. „Wir wollten noch mal alles geben, aber mehr ging nicht“, gestand Rückraumspielerin Ida Evjen, die im Anschluss an die Partie gegen den Frankfurter HC genauso wie Angela Cappellaro, Sophia Verena Gram Ritter, Vanessa Plümer und Frida Nygaard Ulrichsen verabschiedet wurde, nach der 20:33 (8:16)-Niederlage.


Melsungen - Die weder die 250 Zuschauer noch Kirchhofs Trainer der Mannschaft, die sich ansonsten in der Aufstiegsrunde tapfer geschlagen hatte, übel nahmen. „Um erfolgreich zu sein, müssen wir am Limit spielen. Und die dazu notwendige Spannung konnten wir nicht aufbauen“, erklärte Christian Denk die ungleichen Kräfteverhältnisse.


Die zu Beginn besonders ungleich waren. Neun Minuten brauchten die Gastgeberinnen für das erste Tor (zum 1:6), 17 für das zweite (zum 2:9). Da hatte der SG-Coach bereits zwei Auszeiten genommen, versucht, seinen Angriff auf Kurs zu bringen. Vergeblich. Es fehlte gegen die defensive Frankfurter 6:0-Deckung der Druck in die Tiefe, der Mut zum schnellen Umschalten, die Ideen im Spielaufbau. Und das „Auge“ gegen HC-Torfrau Mandy Schneider, die warm geworfen wurde.

Selbst bei zweimaliger Überzahl hielt die Ladehemmung an und der Gast zog auf 14:7 (23.) davon. Bei ihrer Wiedereinwechslung (26.) glänzte Aleksandra mit vier Paraden in Folge, ohne dass ihre Vorderleute davon profitieren konnte.


Nach dem Wechsel ließ Christian Denk phasenweise zwei Gästespielerinnen rausnehmen, doch für eine solch‘ offensive Ausrichtung fehlte seiner Abwehr die nötige Kompaktheit. Statt der erhofften Aufholjagd hatte das einen offenen Schlagabtausch zur Folge, was den Ostdeutschen natürlich entgegen kam. Genauso wie der völlige Kirchhofer Einbruch zehn Minuten vor Schluss. Er passte ins Bild einer Mannschaft, die am Ende ihrer Kräfte war.


Quelle: HNA 29.05.22 Ralf Ohm

Aufstiegsrunde Spieltag 5
HC Rödertal vs. SG 09 Kirchhof
Saison 21 / 22
 26.05.2021

Spielbericht

HC Rödertal überrennt SG 09 Kirchhof und steigt in die 2. Liga auf

Gratulieren war angesagt für die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof. Denn durch den 37:24 (19:15)-Sieg über die heimischen Löwinnen ist dem HC Rödertal die vorzeitige Rückkehr in die 2. Bundesliga gelungen. Die SG TSG/DJK Mainz-Bretzenheim kann als feststehender Zweiter der Aufstiegsrunde 1 noch nachziehen.


Kirchhof – Was nicht heißt, dass Kirchhof für das letzte Heimspiel am Samstag (18 Uhr, Stadtsporthalle Melsungen) gegen den Frankfurter HC keine Ziele mehr hat. „Das ist eine Frage der Ehre. Ich wünsche mir von den Mädels noch einmal einen Sieg und erwarte, dass wir alles raushauen“, betont Christian Denk, der den Trainerstab dann wie berichtet an Martin Schwarzwald abgeben wird. Zudem könnte das Resultat der beiden Staffel-Vizemeister Einfluss nehmen auf die Stimmung. Zumal anschließend Ehrungen sowie Verabschiedungen stattfinden. Personell wird sich im Vergleich zur Partie in Rödertal nichts ändern. Also weiterhin lediglich acht Feldspielerinnen und keine Ergänzung aus dem Juniorteam.


In Rödertal „ohne Kopf“

Was sich aus Denks Sicht indes ändern muss, ist die Haltung. „Wenn ich fünf Auszeiten gehabt hätte, hätte ich fünf genommen. Rödertal ist ein Höllentempo gegangen und unsere Spielerinnen wollten das mitgehen“, schildert der erfahrene Coach den falschen Ehrgeiz seines Mini-Kaders und hätte sich eindeutig mehr „Köpfchen“ und „Ruhe“ gewünscht. Da gelangen im Positionsangriff mit Deborah Spatz als Spielmacherin zunächst viele Aktion. Da erwiesen sich die beiden Linkshänderinnen Vanessa Plümer, die ihr Glück im Rückraum versuchte, und Alma Jaen Loro als konsequente Abnehmerinnen. Da legte Kirchhof eine 4:2-Führung vor (4., Spatz) und hielt bis zum 6:7 mit (9., Plümer).


„Dann haben wir uns um den Lohn gebracht“, beschrieb Trainer Denk das Unheil, dass er sah – aber nicht stoppen konnte. Die Gäste leisteten sich auf allen Positionen Fehlpässe, spielten keine gute zweite Welle und luden Rödertal zum Kontern ein. Ein Geschenk, das der HC dankend annahm. Um über 10:6 (10.), 15:8 (17.) und 19:12 (27.) ein wahres Feuerwerk abzubrennen. Mit Blick auf die (nicht vorhandene) Deckung spricht es Bände, dass Denk beide Torfrauen lobte, die jeweils eine Halbzeit lang mitwirkten.

Gegen Frankfurt mehr Biss gefragt

Und vor allem: Kirchhof kassierte nicht eine Zeitstrafe, Rödertal nur eine und die in der Schlussminute. „Wir waren zu lieb“, erklärte der Trainer, der es als seine Pflicht versteht, dass sich Kirchhof heute gegen Frankfurt mit deutlich mehr Biss präsentiert, um die Saison versöhnlich mit zwei Punkten abschließen zu können.


Kirchhof: Ritter, Orowicz - Pandza 2, Harder 3, Sauerwald 1, Evjen 1, Jaen Loro 7/1, Kavaliauskaite 1, Spatz 4/3, Plümer 5.

SR: Fuß/Olsok. Z: 412. Siebenmeter: 3/4:4/6. Zeitstrafen: 2:0-Minuten



Quelle: HNA 27.05.22 Sebastian Schmidt

SG 09 Kirchhof beim HC Rödertal wohl „chancenlos“

Das letzte Auswärtsspiel der Saison steht für die SG 09 Kirchhof an. Und Christian Denk gibt sich keinen Illusionen hin: „Eigentlich sind wir da chancenlos“, betont der Trainer vor der Aufgabe beim HC Rödertal, der nun auch rechnerisch die Rückkehr in die 2. Handball-Bundesliga perfekt machen kann (Do. 18.30 Uhr, Sporthalle Großröhrsdorf).


Mainz – Im Gegenteil. „Ich war glaube ich noch nie stolz auf ein Team, das verloren hat. Diesmal aber bin ich es, weil die Moral absolut intakt war und wir alles versucht haben, was möglich war“, erklärte Christian Denk. Dem SG-Coach stand dabei personell noch weniger zur Verfügung als ohnehin befürchtet. Zwar war Vipers-Leihgabe Vanessa Plümer an Bord, dafür konnte Rückraumspielerin Ida Evjen geschwächt von Magen-Darm-Beschwerden nur zwei Minuten und zwei Siebenmeter helfen. Als sich dann kurz nach der Pause die stark aufspielende Katharina Koltschenko am Knöchel verletzte, waren lediglich noch taktische Änderungen möglich.


Das letzte Auswärtsspiel der Saison steht für die SG 09 Kirchhof an. Und Christian Denk gibt sich keinen Illusionen hin: „Eigentlich sind wir da chancenlos“, betont der Trainer vor der Aufgabe beim HC Rödertal, der nun auch rechnerisch die Rückkehr in die 2. Handball-Bundesliga perfekt machen kann (Do. 18.30 Uhr, Sporthalle Großröhrsdorf).


Ex-Vipers-Coach in Rödertal tätig

Die nächsten Talente scharren bereits mit den Hufen. Mit Fabienne Büch (Pfeffersport Berlin) und Lisa Laux (TV Nellingen) stehen die ersten beiden Neuzugänge fest. Mitverantwortlich hierfür ist übrigens Karsten Moos. Der Mann, der für den letzten Aufstieg der HSG Bad Wildungen 2014 als Trainer verantwortlich war, ist inzwischen bei den Rödertalbienen Vizepräsident Sport.

Auch bei Kirchhof gehen schon viele Gedanken in Richtung der kommenden Spielzeit. Die dann ohne Sophia Ritter geplant werden muss, weil die dänische Torfrau mit deutschen Wurzeln wegen ihres Medizin-Studiums eine neue Herausforderung in einem anderen Land sucht. „Das ist schade, weil sie mit Aleksandra Orowicz ein gutes Team bildet und wirklich sehr stark trainiert“, erklärt Denk.


Saisonaus für Katharina Koltschenko

Ebenfalls erst in der kommenden Saison wieder beweisen kann sich Katharina Koltschenko. Die Rückraumspielerin hat sich beim 19:22 in Bretzenheim eine Außenbandteilfraktur im Knöchel zugezogen und muss vier Wochen pausieren. Konsequenz: Kirchhof muss in der Abwehr einen neuen Ansatz wählen, weil Koltschenko ein wichtiger Faktor auf Halb war. Spielpraxis winken hier der zuletzt angeschlagenen Ida Evjen, die ebenfalls im Sommer wechselt, und Marie Sauerwald, die statt auf Linksaußen auch im Rückraum agieren kann.

„Für uns ist das ein Spiel, in dem wir lernen können und wieder weniger Fehler machen wollen. Wir werden uns so gut wie möglich verkaufen“, erklärt Denk. Inklusive Vipers-Leihgabe Vanessa Plümer stehen ihm nur noch acht Feldspielerinnen zur Verfügung.



Quelle: HNA 25.05.22 Sebastian Schmidt

Aufstiegsrunde Spieltag 4
SG TSG/DJK Mainz-Bretzenheim vs. SG 09 Kirchhof
Saison 21 / 22
 21.05.2021

Spielbericht

Gut war nicht gut genug

Kirchhof nach 19:22 wohl raus aus Aufstiegsrennen


Der Traum von der sofortigen Rückkehr in die 2. Handball-Bundesliga ist wohl ausgeträumt. Die Chance extrem gering, dass sich die SG 09 Kirchhof in der Aufstiegsrunde zumindest noch den zweiten Platz sichern kann, der die Relegation bedeutet. Was nicht heißt, dass die Löwinnen beim 19:22 (11:12) bei der SG TSG/DJK Mainz-Bretzenheim enttäuscht hätten.


Mainz – Im Gegenteil. „Ich war glaube ich noch nie stolz auf ein Team, das verloren hat. Diesmal aber bin ich es, weil die Moral absolut intakt war und wir alles versucht haben, was möglich war“, erklärte Christian Denk. Dem SG-Coach stand dabei personell noch weniger zur Verfügung als ohnehin befürchtet. Zwar war Vipers-Leihgabe Vanessa Plümer an Bord, dafür konnte Rückraumspielerin Ida Evjen geschwächt von Magen-Darm-Beschwerden nur zwei Minuten und zwei Siebenmeter helfen. Als sich dann kurz nach der Pause die stark aufspielende Katharina Koltschenko am Knöchel verletzte, waren lediglich noch taktische Änderungen möglich.


Bretzenheim mit Vorteilen von der Bank

„Wir haben gemerkt, dass der Gegner müde wird. Im Gegensatz dazu haben wir das Tempo hochhalten können und ich konnte immer wieder gute Qualität von der Bank bringen“, wusste denn auch Ildiko Barna um den entscheidenden Unterschied. Die erfahrene Trainerin Bretzenheims wollte eine Reaktion ihres Teams auf die 19:31-Schlappe gegen den HC Rödertal sehen – und bekam sie. Um die nimmermüde Kreisläuferin Lea Helle und gefußt auf die sichere Torfrau Julia Wenselowski schufen die Gastgerinnen ein Bollwerk, an dem sich Kirchhof die Zähne ausbiss. „Wir mussten uns jedes Tor hart erarbeiten. Da wir selbst viel Kraft in der Deckung brauchten, fehlte uns im Abschluss etwas Energie“, sagte Denk. Besonders auf Deborah Spatz und Greta Kavaliauskaite, die früh gestört wurden, hatte sich das Barna-Team bestens eingestellt.


SG vergibt vier Siebenmeter

Allerdings: Die SG 09 stand dem lange in nichts nach. Spatz/Kavaliauskaite deckten konsequent und wurden von den emsigen Marie Sauerwald und Katharina Koltschenko unterstützt. Über 3:3 (9., Spatz), 7:6 (23., Kavaliauskaite) und 11:10 (27., Spatz) sah es gar nach einem möglichen Coup Kirchhofs aus. Solange, bis der erste Joker der „Ischn“ stach. Katharina Leinert, die für die verletzte Nathalie Schlesinger als zweite Torfrau aufgeboten wurde, parierte zwei Siebenmeter gegen Spatz (34.) und Kavaliauskaite (38.).


Als dann auch noch Rechtsaußen Josi Dingeldein und die Halbrechte Carina Gangel der Partie ihren Stempel aufdrückten, zog Bretzenheim auf 20:13 davon (49.). Kirchhof mobilisierte zwar noch einmal seine letzten Kräfte und verkürzte auf 21:18 (59.). Doch als dann ein Wurf Plümers an die Latte krachte und Martina Pandza ein Fehlpass unterlief, durfte Bretzenheim feiern. Mit einem Sieg am Donnerstag gegen Frankfurt wäre der zweite Platz vergeben. Unabhängig davon, was Kirchhof in Rödertal gelingt.

Kirchhof: Ritter, Orowicz - Pandza, Harder, Sauerwald 3, Evjen 2/2, Koltschenko 2, Jaen Loro 2, Kavaliauskaite 2, Spatz 6/1, Plümer 2/1.

SR: Bendel/Schulte-Coerne. Z: 293.

Siebenmeter: 5/5:4/8. Zeitstrafen: 8:4-Minuten.


Quelle: HNA 22.05.22 Sebastian Schmidt

Ein „Endspiel“ in Bretzenheim

AUFSTIEGSRUNDE - Kirchhof sucht Chance als Außenseiter – Mainz unter Druck


Kirchhof – Träumen ist weiter erlaubt. Die sofortige Rückkehr der SG 09 Kirchhof in die 2. Handball-Bundesliga möglich. Zur Halbzeit in der Aufstiegsrunde 1 hält sich das Team von Trainer Christian Denk alle Optionen offen. Und hat nun ein „Endspiel“: Das Rückspiel bei der SG TSG/DJK Mainz-Bretzenheim, die ebenso wie Kirchhof auf 3:3-Punkte kommt (Sa. 19.30 Uhr, IGS Sporthalle Bretzenheim).


„Wer das gewinnt, wird zu 90 Prozent Zweiter“, erklärt SG-Coach Denk. Gleichbedeutend mit der Gelegenheit, in zwei Relegationsspielen gegen den Tabellenzweiten der anderen Gruppe ebenso wie wohl der HC Rödertal (6:0-Punkte) die Qualifikation fürs Unterhaus zu packen. Was für Denk indes pure Motivation ist und nicht als Druck zu verstehen. Denn: „Wir brauchen ein perfektes Spiel.“


Also eine noch bessere Leistung als beim 22:22 im Hinspiel, als die SG 09 die favorisierten „Ischn“ am Rande einer Niederlage hatte. Und im Mainzer Stadtteil Bretzenheim erneut aus der Außenseiterrolle angreifen wird. Denn personell sieht es nochmal schlechter als beim 24:23-Coup in Frankfurt/Oder aus. Darin begründet, dass neben den langzeitverletzten Angela Cappellaro, Agustina Jaen Loro und Frida Nygaard Ulrichsen wohl auch Leihgabe Vannesa Plümer fehlen wird, die parallel von ihrem Stammverein HSG Bad Wildungen verabschiedet wird.


Macht in Summe noch acht Feldspielerinnen und viel Verantwortung etwa für Alma Jaen Loro als Einzelkämpferin auf Rechtsaußen. Gut für die SG, dass die Spanierin ihre Schulterschmerzen überwunden hat, die ihr über Großteile der Saison zu schaffen machten.


Und auch drei Akteurinnen sind gefragt, die unter Denk mehr und mehr aufblühen: Abwehrspezialistin Katharina Koltschenko, die als Spielmacherin sicherer wirkt. Eigengewächs Marie Sauerwald auf Linksaußen und Kreisläuferin Harder. „Paulina stellt gute Sperren und trainiert wirklich sehr gut“, lobt Denk die Nummer sieben, deren Vertrag inzwischen verlängert wurde.

Deutlich mehr Optionen haben die Gastgeberinnen. Aus 14 Feldspielerinnen wählen kann Trainerin Ildiko Barna. Zwar gibt es noch zwei, drei Fragezeichen. Das Größte steht aber hinter Nathalie Schlesinger wegen Rückenschmerzen. Fällt sie aus, wäre Julia Wenselowski die einzige Torfrau.


Mehr als die Aufstellung beschäftigt Barna allerdings die Einstellung. „Ich will eine Reaktion von den Mädels sehen. Wenn Du aufsteigen willst, darfst Du Dich so nicht präsentieren“, sagt die erfahrene Trainerin mit Blick auf die jüngste 19:31-Niederlage gegen Rödertal, als das Team am Ende regelrecht zusammenbrach. „Das wird ein heißes Spiel. Kirchhof hat seine Stärken in der Deckung und wird uns alles abverlangen“, betont Barna.



Quelle: HNA 20.05.22 Sebastian Schmidt

Aufstiegsrunde Spieltag 3
Frankfurter Handballclub  vs. SG 09 Kirchhof
Saison 21 / 22
 14.05.2021

Spielbericht

Auf der letzten Rille zum umjubelten Sieg: SG 09 Kirchhof wahrt Aufstiegschance


Mit dem Kraftakt ist das so eine Sache. Denn: Er lässt sich nicht beliebig abrufen. So wuchs die SG 09 Kirchhof in der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga im Auftaktspiel gegen die SG Mainz-Bretzenheim beim 22:22 über sich hinaus, um nach der nächsten Partie gegen Top-Favorit Rödertal auf dem rauen Boden der Tatsachen zu landen.


Frankfurt/Oder - Und beim dritten Auftritt wären den Denk-Schützlingen, erneut ohne drei Leistungsträgerinnen, in der Schlussphase fast die Kräfte ausgegangen. Immerhin blieb beim Frankfurter HC von einem Fünf-Tore-Vorsprung nach 45 Minuten (21:16) nach 60 Minuten noch ein schwer erkämpfter 24:23 (12:14)-Erfolg übrig, mit dem der Zweitliga-Absteiger seine Aufstiegschance wahrte.


Torfrau Orowicz überragt

„Puh, das war richtig knapp. Wir liefen auf der letzten Rille“, musste SG-Trainer Denk kräftig durchatmen, während seine Mädels bereits ausgelassen feierten. Verständlich angesichts eines Krimis, der sich Mitte der zweiten Halbzeit keineswegs ankündigte. Denn da hatte Kirchhof mit ihrer bärenstarken Abwehr und einer überragenden Torfrau Aleksandra Orowicz (19 Paraden) alles im Griff gehabt. Eine Tempoverschärfung nach der Pause, als die Gäste ihre anfängliche Verkrampfung endgültig ablegten, schmeckte den Frankfurterinnen überhaupt nicht, was auch die Rote Karte für Jessica Jander wegen Foulspiels (39.) unterstrich.


Doch die Gastgeberinnen kämpften ebenso verbissen um ihre letzte Aufstiegschance. Ein furioser 4:0-Lauf brachte sie wieder heran (53. 20:21), was auch einer Zeitstrafe für Paulina Harder geschuldet war. „Da wollten wir zu viel und haben zu hektisch gespielt“, bekannte Christian Denk.


SG steckt letzte Unterzahl weg

Ein Schlagwurf aus vollem lauf von Katharina Koltschenko zum 20:22 (56.) brachte sein Team wieder auf Kurs. Odrowskas Anschlusstreffer konterte Alma Loro Jeán (57.), die überragende Greta Kavaliauakaite hatte auf Koconreks Treffer zum 22:23 die richtige Antwort (57:28, 22:24). In Unterzahl vom Kreis, weil Kreisläuferin Harder erneut auf der Strafbank saß.


Doch auch diese Unterzahl steckte die SG weg, ließ nur noch einen Gegentreffer von Sandra Szary (58:37) zu. Und bejubelte einen Sieg, der erneut das Prädikat „Kraftakt“, zumindest in der Schlussphase, verdiente.


Quelle: HNA 14.05.22 Ralf Ohm

Letzter Strohhalm der Aufstiegsrunde

SG weiter ohne Drei nach Frankfurt

Melsungen - Es gibt Kampfansagen, die sind weniger an den Gegner als an sich selbst gerichtet. „Im nächsten Spiel greifen wir wieder an“, erklärte Kirchhofs Trainer Denk unmittelbar nach der 20:34-Abfuhr des heimischen Handball-Drittligisten gegen den HC Rödertal. Eine Maßnahme gegen den eigenen Frust und den seiner Spielerinnen. Einen Ball, den diese vor der Partie beim HC Frankfurt/Oder (Sa. 16 Uhr) aufnahmen. „Noch ist nichts verloren“, bekräftigte Rückraumspielerin Deborah Spatz, weiß aber auch, „dass wir nun punkten müssen.“


Um die Chance auf den zweiten Platz, der ein Aufstiegsspiel gegen den Tabellenzweiten der Gruppe 2 ermöglicht, zu wahren. Den hat der ostdeutsche Traditionsklub offensichtlich abgeschrieben. „Da ist wohl nichts mehr drin“, sagt HC-Trainer Wolfgang Dahlmann, der im Januar Steffen Obst ablöste. Nach zwei Niederlagen in Rödertal und gegen Mainz-Bretzenheim, „die zeigten, dass wir noch nicht zweitligareif sind“. Was fehlt? „Die Effizienz und die leichten Tore aus dem Rückraum sowie Cleverness und Kaltschnäuzigkeit.“

Kein Wunder angesichts der Tatsache, dass reichlich Talente des Jahrgangs 2004 im Kader sind, die noch in der A-Jugend-Bundesliga spielen. Das „Kapital für die Zukunft“ des Ex-Meisters wie etwa die quirlige Gerda Kairyte, Maxi Fuhrmann oder Emy Jane Hürkamp, die schon mit 16 Jahren in der 3. Liga debütierte, derzeit aber verletzt ist. „Anführerinnen“ der Mannschaft sind die Aufbauspielerinnen Monika Odrowska und Maxi Fuhrmann, die in der Hauptrunde, die Frankfurt als Zweiter mit 36:4-Punkten abschloss, mehr als 100 Tore erzielt haben. Einzige Linkshänderin im Rückraum ist die Ex-Kirchhoferin Sandra Szary.

Christian Denk, der weiterhin auf Agustina Jaén Loro, Angela Cappellaro und Frida Nyggaard verzichten muss, warnt darüber hinaus vor der starken Kreisläufern Gina Kaczamarek. Umso mehr als sein Team gegen Rödertal in der Nachwurfzone die gewohnte Kompaktheit in der Abwehr vermissen ließ.

Fehleranalyse und Selbstkritik gehörten nämlich auch zur (schnellen) Vergangenheitsbewältigung. Was ebenfalls half, die Enttäuschung abzulegen und sich ganz auf Frankfurt zu fokussieren. Der möglicherweise letzte Strohhalm für die SG 09 in der Aufstiegsrunde.



Quelle: HNA 13.05.22 Ralf Ohm


Aufstiegsrunde Spieltag 2
SG 09 Kirchhof  vs. HC Rödertal
Saison 21 / 22
 07.05.2021

Spielbericht

21:33 - Kirchhof gegen Rödertal chancenlos

Wenn die SG 09 Kirchhof einer solch‘ spielerisch starken Mannschaft wie dem HC Rödertal hätte Paroli bieten wollen, hätte alles passen müssen. Es passte beim ersatzgeschwächten heimischen Handball-Drittligisten indes im zweiten Spiel der Aufstiegsrunde zur 2. Liga nur wenig. Die Konsequenz: eine 21:33 (8:15)-Heimschlappe.


Melsungen - Was immerhin passte, war die Selbstkritik danach. „Wir haben nichts von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, gestand eine frustrierte Deborah Spatz. Die Rückraumspielerin selbst kam erst in Torlaune, als die Partie längst entschieden war. Sorgte im Zusammenspiel mit Katharina Koltschenko für erfolgversprechende Durchbrüche, die ihre Mannschaft schon viel früher gebraucht hätte. Und da ihr Pendant im rechten Rückraum, die im ersten Aufstiegsspiel gegen Mainz-Bretzenheim noch überragende Greta Kavaliauskaite, sich regelrecht an der 5:1-Deckung der Gäste festbiss, entpuppte sich Kirchhofs Aufbaureihe 50 Minuten lang als Totalausfall.


Natürlich war dafür auch die in der ersten Hälfte überragende HC-Torfrau Ann Rammer verantwortlich. „An ihr kann ein Gegner schon mal zerbrechen“, wusste Rödertals Trainerin Daniels um die Effekte der neun abgewehrten Bälle der 32-Jährigen, die ihr Kollege „machtlos“ mit ansehen musste. „Wir haben nach den ersten vergebenen Chancen im Angriff gehadert und in der Defensive die Kompaktheit verloren“, erklärte Christian Denk.

Denn auch Kirchhofs Prunkstück, die flexible 6:0-Abwehr mit offensiven Halben, passte nicht. Fünf Minuten brauchten die Rödertalbienen für ihr erstes Tor, dann hatten sie den Dreh raus raus. Der agile Rückraum, dirigiert von der gleichfalls torgefährlichen Lara Tauchmann. Oder auch die wendige Kreisläufern Victoria Hasselbusch.


Ihr Rezept? „Wir haben es geschafft, Kirchhofs Mittelblock auseinander zu ziehen“, stellte Maike Daniels zufrieden fest. Zudem verloren die Gastgeberinnen ungewohnt viele Zweikämpfe, ohne sich gegenseitig auszuhelfen. Das verhinderte, dass SG-Torfrau Aleksandra Orowicz zur gewohnten Form auflaufen und Sophia Ritter wie im ersten Aufstiegsspiel erfolgversprechend übernehmen konnte. Als sie nach 24 Minuten eingewechselt wurde (8:13), ging es angesichts der Überlegenheit der Sächsinnen bereits nur noch um Schadensbegrenzung.

An der hatte Alma Loro Jean den Hauptanteil. Nur der wieselflinken Rechtsaußen gelang es, Ann Rammer zumindest ansatzweise zu entzaubern. „Ich hab‘s immer wieder versucht“, erklärte die Spanierin ihre letztlich respektable Torausbeute, die sich auch von zwei Fahrkarten in der Anfangsphase nicht entmutigen ließ. Ihre Nebenleute schon.


Quelle: HNA 07.05.22 Ralf Ohm


Nächster Kirchhofer Kraftakt gegen Top-Favorit Rödertal?


Wenn ein alter Bekannter kommt, freut sich der Gastgeber gemeinhin auf ihn. Die SG 09 Kirchhof dürfte den HC Rödertal, die vier gemeinsame Jahre im Handball-Unterhaus erlebten, indes mit gemischten Gefühlen erwarten (Sa. 18 Uhr, Stadtsporthalle Melsungen). Zum einen ist‘s der Top-Favorit der Aufstiegsrunde zur 2. Liga, zum andern haben die Schützlinge von Christian Denk im ersten Spiel bei ähnlicher Ausgangslage - stark ersatzgeschwächt - die SG Mainz-Bretzenheim an den Rand eine Niederlage gebracht.


Kirchhof/Rödertal - Also: Bangemachen gilt nicht, auch wenn die Sächsinnen mit 44:0-Punkten durch die Hauptrunde spaziert sind und in der laufenden Saison nur ein einziges Spiel (im DHB-Pokal beim Bundesligisten Buxtehude) verloren. „Wir haben großen Lust auf das Spiel und wollen weiter von der 2. Liga träumen können“, sagt der SG-Coach.


Weiß aber auch, „dass wir uns steigern müssen.“ Weniger in der Abwehr („Da waren wir im ersten Spiel am Limit“) als im Angriff, der sich mit der 5:1-Deckung des Gegners sehr schwer tat. Die Rödertaler Abwehr mit der vorgezogenen Isabell Wolf, die allein schon aufgrund ihrer enormen Physis ein echtes Hindernis darstellt, dürfte noch offensiver agieren.

Also gilt es, so die Anweisung von Kirchhofs Trainer, mehr in die Tiefe zu gehen, wobei allerdings Angela Cappellaro weiterhin schmerzlich vermisst wird, und häufiger die Außen einzubeziehen. Deborah Spatz schreibt er ins Stammbuch „egoistischer“ zu spielen: „Sie muss einfach öfter mal selbst gehen.“


Die Rödertaler 3:2:1-Abwehr trägt die Handschrift der neuen Trainerin Maike Daniels, die den HC nach dem Zweitliga-Abstieg übernahm. Und wieder zu alter Stärke führte. „Die erfolgreiche Saison war schon Balsamfür die Seele der Spielerinnen“, erklärt die ehemalige Erstliga-Rückraumspielern, die mit dem HC Leipzig zweimal Deutscher Meister wurde. Zudem stehen der 36-Jährigen mit den lauffreudigen Außen Olesia Parandii (108/1-Saisontore), ukrainische Nationalspielerin, und Leonie Meersteiner (55) echte Tempogegenstoßspezialistinnen zur Verfügung, um die Ballgewinne per erster und zweiter Welle zu veredeln. Kreisläuferin Jasmin Eckart fällt allerdings verletzt aus (Kreuzbandriss).

Beim 26:19-Auftaktsieg gegen den HC Frankfurt/Oder hakte es lange Zeit im Zusammenspiel. „Das war schon etwas zäh“, gesteht die HC-Trainerin. Freut sich aber darüber, dass ihre Mannschaft die einzige brenzlige Situation, Janders Anschlusstreffer zum 17:16 (43.), souverän meisterte. Nun will Kirchhof, auch mit Rückendeckung der Fans, alles versuchen, den Favoriten wesentlich mehr in Bedrängnis zu bringen.


Quelle HNA Sportredaktion

06.05.2022 Ralf Ohm


Kirchhof kämpft um den Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga

Am Samstag können die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof zeigen, was in ihnen steckt: Das Team von Trainer Christian Denk hat in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga den HC Rödertal zu Gast (18 Uhr, Stadtsporthalle

Melsungen). Den Favoriten aus dem sächsischen Großröhrsdorf, der in dieser Saison alle seine Punktspiele gewonnen hat. Doch auch Kirchhof ist gut drauf. Wusste beim 22:22 zum Auftakt gegen die SG Mainz-Bretzenheim

vor 580 Zuschauern in Melsungen zu begeistern und verpasste einen Sieg nur denkbar knapp. Eine ähnliche Glanzleistung wollen Eigengewächs Marie Sauerwald (am Ball) und ihr Team nun erneut zeigen.


Quelle: HNA 07.05.22 Sebastian Schmidt

Aufstiegsrunde Spieltag 1
SG 09 Kirchhof  vs. SG TSG/DJK Mainz-Bretzenheim
Saison 21 / 22
 30.04.2021

Spielbericht

Ritters spezielle Herausforderung

Eigentlich will ja Sophia Ritter, eine der beiden Torfrauen von Handball-Drittligist SG 09 Kirchhof, immer spielen. Doch als die 20-Jährige nach 36 Minuten im ersten Aufstiegsspiel gegen die SG Mainz-Bretzenheim ran musste, war das für sie „schon eine ganz spezielle Situation.“ Schließlich hatte Aleksandra Orowicz bis dahin eine Topleistung gezeigt, wurde deren Tatendrang ganz plötzlich durch eine Rote Karte gebremst, die bei der Mannschaft erst mal Entsetzen auslöste (siehe Spielbericht).


„Da musste ich von Null auf Hundert zur Verfügung stehen“, wusste die Dänin mit deutschen Wurzeln um die große Herausforderung. Und nahm sie entschlossen an, nervte in der Folgezeit die Gäste-Angreiferinnen genauso wie ihre Vorgängerin.

„Klasse“ fand das ihr Trainer, der im Angriff nun auf volles Risiko setzte. Ida Evjen als siebte Feldspielerin brachte und Greta Kavaliauskaite phasenweise an den Kreis beorderte. Das war, so Christian Denk, auch eine psychologische Maßnahme. Denn: „Ich wollte den Spielerinnen eine neue Aufgabe stellen, um zu verhindern, dass sie sich weiter mit der Roten Karte beschäftigen.“


Quelle: HNA 02.05.22 Ralf Ohm


Kirchhof trotzt Favoriten nach famoser Abwehrleistung Remis ab

Drei Sekunden fehlten Kirchhof im ersten Aufstiegsspiel zur 2. Liga zum ersten Sieg. Mit einer famosen Abwehrleistung brachte die SG 09 immerhin die favorisierte SG Mainz-Bretzenheim ins Wanken, musste sich aber schließlich mit einem 22:22 zufrieden geben


Melsungen - Sie kämpften, die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof. Sie rackerten. Sie gaben alles. Sie steckten im ersten Spiel der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga gegen die breit aufgestellte SG Mainz-Bretzenheim sogar den Ausfall von vier Leistungsträgern weg. Und trotzten dem Favoriten mit ihrem Mini-Kader ein mehr als beachtliches 22:22 (10:11) ab.


Allerdings: Freude über den Kraftakt kam im Lager der Gastgeber erst mit Verspätung auf. „Ein bisschen Frust ist schon dabei, doch danach können wir stolz auf unsere Leistung sein“, fasste Spielmacherin Koltschenko den Gefühlshaushalt ihrer Mannschaft nach dem Schlusspfiff zusammen. Der Frust rührte vom Gäste-Ausgleich drei Sekunden vor Schluss her, als Isa Gräbling den Denk-Schützlingen den möglichen Sieg entriss. Besonders ärgerlich, weil kurz zuvor Greta Kavaliauskaite dem Gegner diese Möglichkeit erst durch einen Schrittfehler (59:48) eröffnet hatte.


Kavaliauskaite tragische Heldin

Und damit zur tragischen Heldin avancierte, die erst mal gar nichts sagen wollte. Die 28-jährige Litauerin, die als einzige Kirchhoferin den Dreh gegen das Mainzer Abwehrbollwerk mit der vorgezogenen Gräbling raus hatte und ihre Mannschaft so im Spiel hielt. In der Anfangsphase, als die Rückraumspielern in der zweiten Welle förmlich explodierte und mit drei Treffern zu einer 6:4-Führung nach 12 Minuten beitrug. Und unmittelbar nach der Pause, als die Gäste beim 10:13 (32.) davon zu ziehen drohten.


In der Abwehr war sie im Mittelblock neben Deborah Spatz Teil eines bärenstarken Kollektivs. „Aggressiv, schnell auf den Beinen und taktisch unheimlich diszipliniert“, schwärmte SG-Coach Denk von seiner Toreverhinderungsabteilung, die mit ihren offensiven Halben erst Spielmacherin Katharina Mack und dann dem gesamten Mainzer Rückraum den Zahn zog.

„Sie hat nie ihre Rolle gefunden“, kritisierte die Mainzer Trainerin Ildiko Barna ihre Regisseurin und brachte schon nach 18 Minuten Josefine Schneiders. Auch danach wechselte die Ungarin auf der Suche nach dem gewohnten Spielfluss fleißig durch. Ohne Erfolg, was unter anderem daran lag, dass Torfrau Aleksandra Orowicz („Wir wussten, was zu tun ist“) einen Sahnetag erwischt hatte.

Genau deshalb ging nach 36 Minuten in der Stadtsporthalle die Angst um. Denn nach einem Ausflug ins Feld bei dem (erfolgreichen) Versuch, einen gegnerischen Tempogegenstoß abzufangen, was nach Ansicht der Schiedsrichter nicht ganz körperlos vonstatten ging, hatte die 25-Jährige die Rote Karte gesehen.


Die befürchtete Vorentscheidung, zumal Katharina Mack den fälligen Siebenmeter zum 12:14 (36.) verwandelte? Mitnichten. Kirchhof zeigte eine starke Reaktion. Besonders Orowicz-Nachfolgerin Sophia Ritter, die sofort „voll“ da war und den Gästen einige freie Würfe wegnahm. Und vorn tauten Deborah Spatz und Katharina Koltschenko auf. Ihr Treffer zum 21:18 (53.) machte aus der Stadtsporthalle einen Hexenkessel und nährte die Hoffnung auf eine Überraschung.

Es wäre die Krönung eines atemberaubenden Kraftaktes gewesen. Die fiel aus, was Christian Denk indes nicht verdross: „Wir sind mit diesem Remis im Aufstiegsrennen. Nun geht es bei Null weiter.“ Schon am kommenden Samstag gegen Rödertal. Unter ähnlichen Vorzeichen.


Kirchhof: Orowicz (8 Paraden/11 Gegentore), Ritter (ab 36. 7/11); Pandza, Harder, Sauerwald 1, Evjen 2/2, Koltschenko 4, A. Loro Jean 1, Kavaliauskaite 8, Spatz 6/2.

Mainz: Schlesinger (23. bis 55., 7/14), Wenselowski (4/8); Schmitt, Gangel 3, Quetsch 1, Weber 2, Schneiders, Bach 2, Helle 4, Gräbling 1, Mack 5/5, Stolle 1, Dankwardt 2, Dingelein 1, Köhler.

SR: Homa/Mehl. - Z.: 500.

Zeitstrafen: 6:10-Min.

Siebenmeter: 4/5:5/5.




Quelle: HNA 01.05.22 Ralf Ohm


Mini-Kader arg gefordert

Kirchhof geht ersatzgeschwächt in erstes Aufstiegsspiel


Kirchhof - Vorhang auf zur Aufstiegsrunde in die 2. Handball-Bundesliga! Mit dabei und mittendrin: die SG 09 Kirchhof, die im ersten Spiel zu Hause auf die SG TSG/DJK Mainz-Bretzenheim trifft (Sa. 19 Uhr Stadtsporthalle).


■  Ausgangsposition: In zwei Vierergruppen werden die drei Teams ausgespielt, die in der kommenden Saison in der 2. Liga starten dürfen (wir berichteten). Aus dem „Außenseiter Kirchhof“ ist nach den letzten personellen Hiobsbotschaften (Cappellaro, Nygaard Ulrichsen) laut SG-Trainer Christian Denk „ein absoluter Außenseiter“ geworden. Seine Mannschaft hatte in der Hauptrunde mehr Minuspunkte als die drei Konkurrenten zusammen und stellt spätestens nach den zwei Ausfällen den mit Abstand kleinsten Kader.


„Das ist ein Nachteil“, sagt Bretzenheims Trainerin Ildiko Barna, die selbst personell aus dem Vollen schöpfen kann. Trotzdem aber Rödertal zum Favoriten erklärt: „Die Mannschaft hat die meiste Erfahrung und der Verein ist auf die 2. Liga strukturell bereits vorbereitet.“


■ Vorbereitung: Ein paar Tage Pause nach der Hauptrunde dienten den Spielerinnen dazu, „den Kopf frei zu bekommen“ (Denk), um dann in einem Trainingslager am letzten Wochenende die Kräfte auf die kommenden sechs Spiele zu fokussieren. Und die jüngsten Ausfälle wegzustecken. Eine besondere Herausforderung für Katharina Koltschenko, die nun auf der „Mitte“ allein regiert, und Paulina Harder, die am Kreis die einzige Alternative ist.

„Beide können das und sollen frei aufspielen“, sagt der SG-Coach, der eigentlich nur noch auf Linksaußen die Qual der Wahl hat. Dort will er sich kurzfristig entscheiden, ob Martina Pandza oder Marie Sauerwald anfängt. Auf Rechtsaußen ist Alma Jaén Loro gesetzt, weil Vanessa Plümer für die HSG Bad Wildungen aufläuft.


■ Der Gegner: Mainz-Bretzenheim spazierte mit 42:2-Punkten durch die Hauptrunde, verlor nur bei der Bundesliga-Reserve von Bayer Leverkusen, die dabei gleich auf vier Erstliga-Spielerinnen zurückgreifen konnte. „Wir haben uns schnell gefunden und eine sehr konstante Saison gespielt“, sieht SG-Trainerin Barna ihre Erwartungen übertroffen.

Nun peilt die Ungarin die 2. Liga an. Mit einem breiten und ausgeglichen besetzten Kader. Die 61-Jährige hat auf jeder Position (mindestens) zwei gleich starke Optionen, dazu vier Linkshänderinnen und sechs Spielerinnen, die mehr als 50 Tore erzielt haben. „Kopf“ ist Katharina Mack (108/59), die im Angriff die Fäden zieht und in der Abwehr zusammen mit Kreisläuferin Hanna Dankwardt einen Mittelblock der Extraklasse stellt. Vor der exzellenten Torfrau Nathalie Schlesinger. „Da müssen wir auf jeden Fall die Nerven behalten, wenn es mal im Abschluss nicht so klappt“, weiß Christian Denk um dieses Bollwerk, das in der Hauptrunde im Schnitt weniger als 20 Treffer pro Spiel zuließ.


■  Taktik:  „Wir müssen uns etwas Besonderes einfallen lassen“, erklärt der SG-Coach Christian Denk angesichts der Stärke des Gegners und des eigenen Mini-Kaders. Den „Schlüssel“ sieht er in der eigenen Abwehr, um über Ballgewinne und schnelles Umschalten zu leichten Toren zu kommen. Ein schwieriges Unterfangen, ist das Spiel der Gäste doch ziemlich breit angelegt, werden die starken Außen Linda Bach (67/0) und Josi Dingeldein bzw. Jana Stolle immer wieder einbezogen, während gleichzeitig stets Torgefahr aus dem Rückraum droht.


■ Hoffnung: Die personellen Rückschläge haben laut Trainer Denk „das Team noch mehr zusammen geschweißt“. Dazu kommt die Euphorie rund um die Mannschaft verbunden mit der Hoffnung auf entsprechende Unterstützung durch die eigenen Fans: „Das kann uns tragen.“ Natürlich ist der SG-Coach auch selbst gefordert. Als Motivator und Taktikfuchs, der vielleicht noch einen Trumpf im Köcher hat.


Quelle: HNA 29.04.22 Ralf Ohm


Ohne Cappellaro gegen Bretzenheim


Hiobsbotschaft für die SG 09 Kirchhof: Der heimische Handball-Drittligist muss im ersten Spiel der Aufstiegsrunde zur 2. Liga am kommenden Samstag gegen die SG Mainz-Bretzenheim (19 Uhr Stadtsporthalle Melsungen) auf Angela Cappellaro (Foto: Kasiewicz) verzichten. Die Kreisläuferin kehrte mit einem Riss im Mittelfuß von einem Lehrgang der italienischen Nationalmannschaft zurück. Weiterhin ist Spielmacherin Frida Nyggaard Ulrichsen aus gesundheitlichen Gründen nach Dänemark abgereist. „Wir müssen über uns hinauswachsen“, sagt daher Trainer Christian Denk in der Hoffnung, dass die Fans mit ihrer Unterstützung zur Kompensation der Ausfälle beitragen.


Quelle: HNA 28.04.22 Ralf Ohm

Liga: Spieltag 22
HSG Blomberg-Lippe II  vs. SG 09 Kirchhof
Saison 21 / 22
 03.04.2021

Spielbericht
3.Liga 
 SG 09 bietet Meister trotz Niederlage Paroli und erreicht Aufstiegsrunde

Die 21:26-Niederlage im Gipfeltreffen der 3. Handball-Liga tat der SG 09 Kirchhof nicht weh. Der Grund: Dank dem vorausgegangenen 29:19-Heimerfolg gegen den ASC Dortmund qualifizierten sich die Denk-Schützlinge für die Aufstiegsrunde.
 
Kirchhof - Auch mit dem neuen (alten) Trainer Christian Denk wachsen die Bäume bei der SG 09 Kirchhof nicht in den Himmel. Im fünften Spiel mit dem Rückkehrer auf der Bank kassierte der heimische Handball-Drittligist beim 21:26 (13:13) die erste Niederlage, die dem A-Lizenz-Inhaber aber keineswegs verdross. Im Gegenteil. Zum einen reichte der vorausgegangene 29:19-Erfolg gegen den ASC Dortmund (wir berichteten) schon zwei Spiele vor Schluss der Hauptrunde, um sich wie angestrebt für die Aufstiegsrunde zu qualifizieren, Zum andern gelang es der SG, dem souveränen Meister, der zum Abschied von Trainer Björn Piontek fünf Bundesligaspielerinnen aufgeboten hatte, durchaus Paroli zu bieten.

„Das war ein enormer Schritt nach vorn“, erklärte Christian Denk trotz der fünften Saisonniederlage. Den Härtetest bestanden hatte besonders seine Deckung. Die erwischte den Favoriten gleich mal auf dem falschen Fuß, so dass Torfrau Orowicz in gewohnter Manier die gefürchteten Tempogegenstöße über die wieselflinke Alma Loro Jean einleiten konnte. Die Spanierin trug drei Treffer zur Kirchhofer 7:5-Führung nach 12 Minuten.

Ein kurzes Vergnügen dank der starken Rechtsaußen Patricia Lazarevic sowie zwei Zeitstrafen für Vanessa Plümer und Greta Kavaliauskaite, die der Bundesliga-Nachwuchs nutzte, um die Partie zu drehen (19. 10:9). Auf die sich immer mehr heraus kristallisierenden Rückraumprobleme reagierte der SG-Coach mit einer zweiten Kreisläuferin, was umgehend wirkte, zumal die HSG ihr Tempospiel noch immer nicht aufziehen konnte.

Dazu verhalfen den Gastgeberinnen nach der Pause technische Fehler und Fehlwürfe des Gegners. „Da haben wir zu überhastet den Abschluss gesucht“, monierte der SG-Coach. Beim 20:15 (43.) schien die Partie entschieden, doch Aleksandra Orowicz hatte etwas dagegen. Und puschte ihre Vorderleute mit ihren Paraden. Insbesondere Deborah Spatz ging nun entschlossener auf die Lücken der HSG-Abwehr und Rechtsaußen Plümer ließ sich nicht lange bitten.

Allerdings: Eine Zeitstrafe für die Linkshänderin (52.) leitete nach der Aufholjagd zum 20:19 den spielentscheidenden 5:0-Lauf des Meisters zum 25:20 (58.) ein. Die SG war geschlagen, aber keineswegs unglücklich. Ist doch nun der Druck des Siegen-Müssens aus den beiden letzten Partien am Mittwoch beim TV Hannover-Badenstedt und am Samstag gegen den BV Borussia Dortmund II raus. Gewinnen will Christian Denk trotzdem. Um noch Vize-Meister zu werden.

Quelle: HNA Ralf Ohm, 03.04.2022
Liga: Spieltag 14v
SG 09 Kirchhof  vs. ASC Dortmund 09
Saison 21 / 22
 01.04.2021

Spielbericht
3.Liga 
29:19 - Kirchhof lässt gegen ASC Dortmund nichts anbrennen

Die SG 09 Kirchhof ist der angestrebten Aufstiegsrunde in der 3. Handball-Liga einen weiteren Schritt näher gekommen. Ein beschwerlicher war‘s nicht, denn beim ungefährdeten 29:19 (13:6)-Erfolg ließ der aktuelle Tabellenzweite nichts anbrennen.
 
Melsungen - Ein 4:0-Blitzstart (6.) brachte die Gastgeber frühzeitig auf Kurs. Torfrau Orowicz war von Beginn an hellwach und leitete mit ihren Paraden pfeilschnelle Tempogegenstöße ein, die per erster und zweiter Welle erfolgreich abgeschlossen wurden. Als Vollstreckerin durfte sich auch Rückkehrerin Greta Kavaliauskaite auszeichnen. Bis zum 6:4 (14.) hielt Annika Kriwat die Dortmunderinnen halbwegs im Spiel, doch dann wurde auch die ASC-Torjägerin von der kompakten 6:0-Deckung der SG „geschluckt“. Die offensiven Halben Katharina Koltschenko und Angela Cappellaro unterbanden immer wieder den gegnerischen Spielfluß und der Mittelblock Kavaliauskaite/Spatz legte Kreisläuferin Vivien Busse, die in ihrer Verzweiflung erfolglos in den Rückraum auswich, an die Kette.

„Überragend“ fand das Kirchhofs Trainer Denk. In Zahlen: In den verbliebenen 16 Minuten bis zur Pause ließ seine Mannschaft gerade mal zwei Gegentore zu. Und hätte sie nach einem 5:0-Lauf zum 11:4 (23.) ihre Chancen besser genutzt, wären die phasenweise völlig ratlosen Westdeutschen wohl nicht mit nur einem blauen Auge davon gekommen.

Das zweite blieb ihnen auch deshalb erspart, weil die SG im Positionsangriff weit weniger glänzte als im Umschaltspiel. Zudem verhinderte die starke Torfrau Jana Möllmann (noch) Schlimmeres. „Wir wollten im Angriff teilweise zu viel und haben zu schnell den Abschluss gesucht“, monierte Christian Denk, der all seinen Schützlingen „als Lohn für ihr Engagement im Training“ Einsatzzeiten gab. Die konnte besonders Vanessa Plümer nutzen.

Während die 20-jährige Bad Wildungerin auf Rechtsaußen für die sicheren Tore zuständig war, gelangen Flügelflitzerin Alma Loro Jean an ihrem Geburtstag die spektakulären, wenn Aleksandra Orowicz die Spanierin mit ihren präzisen Pässen auf die Reise schickte. Eine durchaus erfolgversprechende Arbeitsteilung.

Die SG-Tore warfen Martina Pandza (1), Paulina Harder (3), Marie Sauerwald (2), Ida Evjen (3/3), Katharina Koltschenko (1), Angela Cappellaro (1), Alma Loro Jean (3), Greta Kavaliauskaite (5), Deborah Spatz (5) und Vanessa Plümer 4.

Quelle: HNA Ralf Ohm, 01.04.2022
Das wird kein Schaulaufen
3. LIGA - Kirchhof mit zwei Spielen in drei Tagen - Nygaard zurück

Kirchhof – Nein, mit Mathematik hat Christian Denk vor der möglicherweise entscheidenden Saisonphase nichts am Hut. Rechnerisch wäre, bei voller Ausbeute seiner Mannschaft am Wochenende, die ersehnte Qualifikation für die Aufstiegsrunde der 3. Handball-Liga möglich. Doch der Trainer der SG 09 Kirchhof sagt: „So weit schauen wir nicht.“ Stattdessen gilt erst einmal die volle Konzentration dem heutigen Nachholspiel gegen den ASC Dortmund (20 Uhr Stadtsporthalle Melsungen), dem folgenden Gipfeltreffen bei der HSG Blomberg-Lippe II (So. 15 Uhr) ist am Samstag ein Sondertraining gewidmet.
 
„Wir haben etwas gut zu machen“, weiß Marie Sauerwald vor dem Heimspiel gegen die Dortmunderinnen. Die Linksaußen, die wohl wieder die verletzte Martina Pandza ersetzen muss, was ihr zuletzt hervorragend gelang. Und die auch bei der 30:33-Hinspielniederlage dabei war, einem dieser Ausreißer nach oben, der den ASC laut Denk „durchaus gefährlich macht“. Das gilt besonders für die Achse mit Spielmacherin Annika Kriwat (142/52-Tore) und Kreisläufern Vivien Busse (72/31). „Die müssen wir in den Griff bekommen“, fordert der SG-Coach. Plus die agile Rückraumlinke Maren Bradtke (61/5), die allerdings angeschlagen ist.

Da trotz dieser drei Torjägerinnen Konstanz nicht zu den Tugenden des Teams von Dirk Niedergriese gehört, muss es in die Abstiegsrunde. Um dort eine gute Ausgangsposition zu wahren, gilt es (gegenüber Königsborn) den neunten Platz zu verteidigen. Dazu fehlt mindestens ein Punkt, der aber laut ASC-Coach nicht in Melsungen eingeplant ist: „Dazu hängen dort für uns die Trauben zu hoch.“

Das könnte für den Kirchhofer Auftritt zwei Tage später beim Meister, der von seinen 21 Spielen 19 gewonnen hat, auch gelten. Zumal der Einsatz von Greta Kavaliauskaite, die sich den Daumen angebrochen hat, weiterhin fraglich ist. Immerhin hat sich Frida Nygaard Ulrichsen erholt, könnte in den Rückraum rücken und damit Angela Cappellaro wieder an den Kreis - angesichts der höchst offensiven Deckung der Bundesliga-Reserve durchaus von Vorteil.

Allerdings: Der Schlüssel für eine Revanche für die 31:32-Hinspielniederlage dürfte gegen den Top-Angriff der Liga, der pro Spiel fast 33 Tore erzielt, wohl in der eigenen Deckung liegen. Es gilt dabei zwei aktuelle und eine angehende Bundesliga-Spielerin zu stoppen: Die Rückraumlinke Leni Ruwe (bisher 102 Tore) und Spielmacherin Nieke Kühne (85/23) durften bereits in der laufenden Saison im Oberhaus auflaufen, Linksaußen Mia Ziercke (104/10) hat für nächste Saison einen Vertrag unterschrieben.

Ein (besonderer) Fall für Katharina Koltschenko, die die Halbposition der Kirchhof 6:0-Abwehr äußerst variabel interpretiert. Und für Rechtsaußen Alma Jaén Loro, die genauso schnell vorne wie hinten sein muss. „Das wird kein Schaulaufen“, hat Christian Denk Respekt vor der Aufgabe und vor dem hochkarätigen Gegner.

Der ist gegenseitig. Sein Kollege spricht von „einem Spitzenspiel, das diese Klassifizierung wirklich verdient.“ Ein würdiges Abschiedsspiel also für Björn Piontek, der die HSG nach elf Jahren Richtung Lemgo, wo er die A-Jugend-Bundesligamannschaft übernimmt, verlässt.

Quelle: HNA Ralf Ohm, 01.04.2022
Liga: Spieltag 21
SG 09 Kirchhof  vs. Königsborner Spiel Vereinigung
Saison 21 / 22
 26.03.2021

Spielbericht
3. Liga - Kirchhof mit neuen Alternativen zum 30:19
Unterhaltsamer Pflichtsieg

Melsungen - Pflichtsiege sind selten glanzvoll. Das 30:19 (17:9) der SG 09 Kirchhof gegen den Königsborner SV machte da keine Ausnahme. Trotzdem. Der 13. Saisonsieg des heimischen Handball-Drittligisten, mit dem die Denk-Schützlinge ihre Chance auf die Aufstiegsrunde wahrten, hatte seinen Reiz.
 
Warum? Weil Kirchhofs Coach tief in die taktische Trickkiste griff und aus der (Personal-) Not (ohne Drei) eine Tugend machte. So musste Kreisläuferin Angela Cappellaro im rechten Rückraum ran, um Greta Kavaliauskaite zu ersetzen. „Sie hat viel Druck gemacht und immer zwei Leute auf sich gezogen“, lobte Christian Denk die Italienerin, die häufig zum Kreis auflöste und so quasi mit Anlauf in ihr eigentliches Terrain vordrang. Und dort nicht mehr zu halten war. „Das liegt mir“, freute sich die 27-Jährige über ihre sieben Tore.

Weil Kirchhofs Deckung ebenso flexibel agierte, ständig zwischen einer 4:2 und einer 6:0-Grundformation wechselte, womit der gegnerische Angriff völlig überfordert war. Zu Beginn, als ein 5:0-Lauf zum 6:2 (8.) frühzeitig für klare Verhältnisse sorgte. Und als den Unnaerinnen nach dem Wechsel zwischen dem 21:12 und dem 27:12 in zehn Minuten nicht ein einziges Tor gelang. Da hatten die Gastgeberinnen ein engmaschiges Abwehrnetz gespannt, in dem sich Königsborn ständig verfing. Die Bälle, die dann noch aufs SG-Tor kamen, pflückte die überragende Aleksandra Orowicz wie reife Früchte vom Baum.

Weil Kirchhofs Fortschritte nach dem Trainerwechsel auch im Positionsangriff erkennbar waren. „Wir haben schneller gespielt und uns mehr Chancen heraus gespielt“, konnte der SG-Coach mit Fug und Recht behaupten. Und nahm beinahe lächelnd in Kauf, „dass wir unsere Chancen nur unzureichend genutzt haben.“ Was zumindest in der ersten Hälfte auch an der starken Torfrau Sina Röttger lag.

Und weil die zweite Reihe näher an die erste gerückt ist. Katharina Koltschenko führte umsichtig Regie. Mit Zug zum Tor und den nötigen Tempowechseln, von denen ihre Nebenleute stets profitierten. Marie Sauerwald etwa, von Anfang an gesucht und gefunden, die sich mit ihren frühen Toren die besondere Anspannung als Pandza-Ersatz von der Seele spielte. „Ich bin hervorragend freigespielt worden“, gab die Linksaußen das Lob an ihre Spielmacherin weiter.

Ihre spektakulärste Aktion endete indes mit einem Pfostenwurf. Nach einem langen Pass von Deborah Spatz vom eigenen Kreis setzt sich die frühzeitig gestartete 19-Jährige im Luftkampf gegen zwei Gegenspielerinnen durch, schüttelte diese im anschließenden Laufduell ab, zog entschlossen ab, um dann zumindest mit einem Sonderapplaus belohnt zu werden. Auch ihr Trainer klatschte, ärgerte sich nicht über die vergebene Chance. Denn dazu war sie viel zu schön. Und passte zu diesem unterhaltsamen Pflichtsieg.

SG 09: Orowicz (14 Paraden/12 Gegentore), Ritter (ab 40., 6/7); Harder 1, Sauerwald 6, Evjen 3, Herwig 1, Koltschenko 1/1, Cappellaro 7, Alma Loro Jean 5, Spatz 6.

Königsborn: Röttger (11/19), Jünner (4/11); Webers 1, Hering, Nordberg 1, Fahn 4, Wrede, Krogull 2, Pein 4/2, Grünzig 3, Esterhaus 1, Krollmann 3.

SR: Ekk/Walter.

Siebenmeter: 2/1:4/2.

Zeitstrafen: 6:6-Min.

Quelle: HNA Ralf Ohm, 28.03.2022

Denk bangt um vier Leistungsträgerinnen



3. LIGA - Gegen Königsborn zählt für SG nur Sieg


Kirchhof/Unna - Diesmal könnte es klappen. Winkt Rückkehrer Christian Denk nach zwei Spielabsagen und fast vier Wochen Training der zweite Einsatz auf der Trainerbank der SG 09 Kirchhof. „Wir werden antreten“, verspricht Kai Harbach, Trainerkollege des Königsborner SV, der am morgigen Samstag (18 Uhr Stadtsporthalle Melsungen) mit dem Aufsteiger beim heimischen Handball-Drittligisten gastiert.


Eine Kampfansage ist das nicht. „Für uns geht es in diesem Spiel um nichts“, sagt der ehemalige Zweitliga-Spieler, der mit dem Tabellenzehnten in Nordhessen quasi auf der Durchreise ist. Es ist der vierte von fünf Meisterschaftsauftritten in zehn Tagen. Der Fokus liegt nach zuletzt neun Niederlagen auf dem fünften, dem tabellarischen Nachbarduell am kommenden Dienstag bei der Ibbenbürener Spielvereinigung. Die treffen die Unnaerinnen möglicherweise in der Abstiegsrunde wieder, wo diese Partie in die Wertung eingeht. Also könnten in Melsungen sogar die Leistungsträgerinnen Melanie Webers und Rabea Pein geschont werden. Eine Achse, die bisher für über 40 Prozent der Königsborner Tore gesorgt hat. Bleiben als Gefahrenherde die Rückraumrechte Jona Krollmann und Rechtsaußen Eileen Axtmann, die beim ansprechenden 29:31 gegen BVB II acht Mal traf.


Der SG-Coach lässt sich von solchen Planspielen nicht beirren. „Wir werden niemanden unterschätzen“, betont der A-Lizenz-Inhaber. Verbunden mit dem zarten Hinweis, dass der Zweitliga-Aufsteiger bei ähnlicher Konstellation „auch schon mal auf die Nase gefallen ist“ (beim ASC Dortmund und in Ibbenbüren). Außerdem plagen ihn eigene Personalprobleme. Greta Kavaliauskaite, Martina Pandza, Frida Nygaard Ulrichsen und Katharina Koltschenko sind angeschlagen und drohen allesamt auszufallen.

Möglicherweise eine Bewährungschance für Ida Evjen, die bisher nur als (sichere) Siebenmeterschützin in Erscheinung trat. Die 21-Jährige wäre im Mittelblock (mit Deborah Spatz) und im Rückraum ein Alternative. Die Ausfälle in der Aufbaureihe könnten im Angriff auch durch eine zweite Kreisläuferin - Paulina Harder neben Angela Cappellaro - kompensiert werden. Und der linke Flügel wäre für Talent Marie Sauerwald frei.


Allerdings: Auch die Nachrückerinnen stehen arg unter (Sieges-)Druck. Denn im Gegensatz zum Gast geht es für die Gastgeberinnen, die unbedingt die Aufstiegsrunde erreichen wollen, um sehr viel.


Quelle: HNA Ralf Ohm, 25.03.2022

Liga: Spieltag 19
SG 09 Kirchhof  vs. LIT TRIBE 1912
Saison 21 / 22
 12.03.2021

Breaking News

Lit Tribe 1912: Spielabsage

 

Hallo liebe Fans, leider fällt unser Heimspiel am kommenden Samstag aus. Wir waren sehr gut vorbereitet und haben sehr gut trainiert. Lit Tribe hat nun das Spiel abgesagt.

Wir haben drei Nachholtermine angeboten, es scheint aber, dass die Liter die Punkte kampflos abgeben. 

Wir hätten das Spiel gerne gespielt, wir haben immer noch unser Ziel vor Augen und konzentrieren uns ab sofort auf das Auswärtsspiel in Hannover.

Das nächste Heimspiel steht leider erst am 26. März im Programm. Bis dahin, beibt gesund und kommt Alle in die Halle.

Eure SG 09 Kirchhof 


Die Punkte sind da!   

Liga: Spieltag 18
SG 09 Kirchhof  vs. Hannoverscher Sport Club
Saison 21 / 22
 26.02.2021

Spielbericht
3. Liga 
Kirchhof beschert neuem Trainer Denk mit Kantersieg glanzvolles Debüt

Am Ende wurd‘s gar ein Kantersieg. Waren die Gäste vom Hannoverscher SC froh, dass es vorbei war. Hatten schon Minuten vor dem Schlusspfiff diesen herbei gesehnt. Denn: Der heimische Handball-Drittligist SG 09 Kirchhof kannte kein Perdon und bescherte ihrem neuen (alten) Trainer Christian Denk beim 36:19 (16:11)-Sieg ein Comeback nach Maß.

Melsungen - Und sich selbst nach zwei schwachen Spielen irgendwie auch. „Wir haben vom Kopf her freier und mit mehr Emotionen gespielt“, beschrieb Rückraumspielerin Deborah Spatz den Unterschied, der - nach einer Trainingseinheit mit dem Negovan-Nachfolger - bereits die Handschrift des „Neuen“ trug. Sichtbar in einer quirligen, den Gegner aufreibenden 5plus1-Deckung und einem explosiven Umschalten bei Ballgewinn.

„Immer nur nach vorne“, lautete laut Aleksandra Orowicz die SG-Devise, die die starke Torfrau selbst mit ihren langen, gestochen scharfen Tempogegenstoßpässen exzellent beherzigte. Drei davon führten zu einer 6:1-Führung nach acht Minuten. Ein Fabelstart, der Sicherheit gab, obwohl es im Positionsangriff noch nicht so rund lief.

SG schaltet blitzschnell um
Doch den mussten die Kirchhoferinnen auch kaum bemühen, erzielten zehn ihrer 16 Treffer vor der Pause per erster, zweiter und sogar dritter Welle, die Christian Denk den Seinen explizit verordnet hatte. Bei konsequenter Tempoverschärfung eröffneten sich immer wieder Lücken in der HSC-Abwehr, die im wahrsten Sinne des Wortes schon früh nicht mehr hinterher kam.

Was die Gäste nicht davon abhielt, nach dem Wechsel konsequent mit siebtem Feldspieler und zwei Kreisläuferinnen anzugreifen. Darauf hatten sich die Gastgeberinnen spätestens nach dem 21:15 (39.) eingestellt. Die SG-Defensive rührte nun Beton an, Aleksandra Orowicz nagelte ihren Kasten zu und der Kirchhofer Tempogegenstoßexpress überrollte die Niedersachsen. Die Folge: ein 5:0-Lauf zum 26:15 (44.) - die Vorentscheidung. Doch der Zweitliga-Absteiger hatte weiter Lust aufs Verteidigen, baute seinen Vorsprung aus, traf wie er wollte, häufig ins leere Gäste-Tor. Das begeisterte auch die 200 Zuschauer, die mit Sonderapplaus nicht sparten.

Der galt natürlich auch dem Rückkehrer auf der Trainerbank, der sich aber keineswegs feiern lassen wollte. Sprach bescheiden von einem „neuen Impuls“, wusste aber ansonsten den Pflichtsieg gegen den ersatzgeschwächten Tabellenachten einzuordnen. Auch wenn der überraschend glanzvoll ausgefallen war.

Quelle: HNA Ralf Ohm, 27.02.2022
Liga: Spieltag 15
PSV Recklinghausen  vs. SG 09 Kirchhof
Saison 21 / 22
 24.02.2021

Spielbericht
3. Liga - SG beim runderneuerten Tabellensiebten
Negovan verlangt „deutliche Reaktion“

Kirchhof - Nach einer überflüssigen Niederlage nehmen Trainer ihre Mannschaft zumeist in die Pflicht. So auch Dragos Negovan, Coach der Drittliga-Handballerinnen der SG 09 Kirchhof, der nach der ärgerlichen Pleite beim Tabellenvorletzten Ibbenbüren „eine deutliche Reaktion“ sehen will. Schon am heutigen Donnerstag beim PSV Recklinghausen (19.30 Uhr).

Allerdings erwartet die Nordhessen in Westdeutschland eine hohe Hürde. „Das ist eine sehr starke Mannschaft mit einer guten Mischung aus jungen und erfahrenen Spielerinnen“, sagt Negovan. Also muss die 6:0-Deckung der SG ähnlich engagiert zupacken wie zuletzt. Steigerungsbedarf besteht in der Offensive, wo Kirchhof zuletzt zu viele klare Chancen ungenutzt ließ und sich im Aufbauspiel zahlreiche technische Fehler leistete.

Die Gastgeberinnen stecken mitten im Kampf um den Klassenerhalt und hatten über die Saison mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen. Gegen Kirchhof ist der Einsatz der Ex-Nationalspielerin Stella Krüger (früher Kramer) fraglich, Toptorjägerin und Kapitänin Lara Janz (111 Tore in 16 Spielen) verdrehte sich im Spiel gegen Hannover-Badenstedt das Knie. Definitiv ausfallen wird Leonie Schmidhuber (Daumenverletzung). Die Linksaußen zählt zu den besten Flügelspielern der Liga (70 Saisontore) und wird nächste Saison für den Zweitligisten TuS Lintfort auflaufen.

Von dort erhielt der Tabellensiebte in der Winterpause Verstärkung: Von der Ex-Kirchhoferin Andra Lucas, die mit einem Zweitspielrecht ausgestattet ist. Passen muss der weitere Neuzugang Anabel Heitefuß. Die Junioren-Nationalspielerin, die von Hannover-Badenstedt kam, zog sich nach nur drei Trainingseinheiten einen Kreuzbandriss zu.

Auch auf der Bank gibt‘s eine Veränderung: Viktor Dziabel hat zusammen mit der früheren Bundesliga-Spielerin Petronella Kovacikova in der Winterpause das Traineramt von Daniel Schnellhardt übernommen. „Kirchhof ist der klare Favorit“, sagt der PSV-Coach. Aber auch: „Wir wollen den Fokus auf das eigene Tempospiel legen und das Spiel so lange wie möglich offenhalten“. Eine Ankündigung, die sich durchaus als Warnung für die um Wiedergutmachung bemühten Gäste auffassen kann.

Quelle: HNA Marcel Glaser, 24.02.2022
3. Liga
Kirchhof will gegen Hannoverscher SC zurück in die Erfolgsspur

Am Schluss hatte die SG 09 Kirchhof doch etwas Glück. Denn kurz vor dem Ende der Partie setzte Recklinghausens Kapitänin Lara Janz einen Siebenmeter an den Pfosten. Und sorgte so dafür, dass der heimische Handball-Drittligist beim 24:24 (13:12) zumindest einen Punkt aus Westdeutschland mitnehmen konnte.

Kirchhof - Dabei schien Mitte der zweiten Halbzweit alles für das Team von Trainer Dragos Negovan zu sprechen. Rechtsaußen Vanessa Plümer hatte gerade zum 17:14 (45.) getroffen, als im SG-Angriff plötzlich gar nichts mehr zusammen lief. „Da haben wir etwas den Faden verloren, zu viele kleine Fehler im Spielaufbau gemacht und auch zu viel verworfen“, erklärte Negovan. Defizite, die die Gäste konsequent bestraften und die Partie mit einem 5:0-Lauf in nur fünf Minuten zum 19:17 (50.) drehten.

Erst nach einer Auszeit fingen sich die Kirchhoferinnen wieder. Frida Nygaard Ulrichsens Ausgleich zum 20:20 (52.) markierte den Auftakt zu einer spannenden Schlussphase, in der es der SG-Coach auch mit einer 5:1-Formation mit Katharina Koltschenko als „Indianerin“ probierte. Ida Evjen behielt vom Punkt die Nerven und glich mit zwei Strafwürfen zum 24:24 (58.) aus. In der letzten Spielminute vergab ihr Team die Chance zum Sieg, während PSV-Kapitänin Janz ihrerseits Nerven zeigte. Der Ball gelangte zwar noch einmal in Besitz des PSV, doch die SG-Defensive nichts mehr zu.

Den besseren Start in die Begegnung hatten die Gastgeberinnen erwischt, die über 3:1 (6.) , 5:2 (5.) und beim 7:5 durch die Ex-Kirchhoferin Andra Lucas (13.) vorlegten. Deborah Spatz und Martina Pandza glichen mit einem Doppelschlag für die Gästeaus (16.), Ida Evjen besorgte beim 9:8 (20.) sogar die erste Führung für ihre Mannschaft. Eine zwischenzeitlicher 12:9-Vorsprung durch Nygaard Ulrichsen (23.) hatte nicht lange Bestand, weil sich Kirchhof in der Offensive zu viele Fehler erlaubte. „Es war ein enges Spiel, indem es auf und ab ging“, sagte Negovan. Und das schließlich mit einem leistungsgerechten Remis endete - durch das die SG im Aufstiegskampf allerdings zunächst ins Hintertreffen geraten d.h. auf den vierten Rang zurück gefallen ist.

Gäste mit starker Offensive
Also muss (Sa. 18 Uhr Stadtsporthalle Melsungen) gegen den Hannoverschen SC unbedingt ein Sie her. Der Gast hat allerdings nichts zu verschenken, steckt mitten im Kampf um den sechsten Platz, der den Klassenerhalt bedeuten würde.

Ihre Stärken haben die Niedersachsen in der Offensive, wo sich die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt. Neben Spielmacherin und Toptorschützin Marie Seidler (92 Treffer) bekommt es die SG-Defensive mit der starken Halbrechten Michelle Schäfer (70) und der Halblinken Celine Männich (90) zu tun. Die flinke Linksaußen Naemi Leston (78) musste zuletzt jedoch passen. Im Schnitt erzielt das Team 29 Treffer pro Partie - nur Spitzenreiter Blomberg-Lippe II ist torgefährlicher. Es hapert allerdings in der Defensive, denn die Löw-Sieben kassiert im Schnitt 30 Gegentore pro Partie. Schlechter verteidigt nur Schlusslicht Wolfsburg..

So eng wie im Hinspiel soll es diesmal für den Zweitliga-Absteiger nicht werden. Denn damals behielt Deborah Spatz in der Schlussminute die Nerven und verwandelte einen Siebenmeter eiskalt zum 31:30-Sieg. „Sie spielen lange, geduldige Angriffe“, weiß Negovan, der vor allem das Zusammenspiel von Spielmacherin Seidler mit Kreisläuferin Maike Rombach unterbinden lassen will. „Da müssen wir auf der Hut sein und dann schnell in die erste und zweite Welle umschalten“, fordert der Rumäne. Dann sollte es nach zuletzt nur einem Punkt aus zwei Spielen mit der (notwendigen) Rückkehr in die Erfolgsspur klappen.

Quelle: HNA Marcel Glaser, 25.02.2022
Liga: Spieltag 17
Ibbenbürener SpVG  vs. SG 09 Kirchhof
Saison 21 / 22
 18.02.2021

Spielbericht
3. Liga
Kirchhof leistet sich Fehlwurf-Festival und patzt beim Vorletzten

Dragos Negovan, Trainer der SG 09 Kirchhof, war richtig sauer. „Wir haben unglaublich viel verschossen. So kann man kein Spiel gewinnen - auch nicht beim Tabellenvorletzten“, haderte der Coach des heimischen Handball-Drittligisten nach der 20:22 (10:13)-Pleite bei der Ibbenbürener Spvg 08 mit seinem Team.

Ibbenbüren - Die Gäste liefen bereits früh einem Rückstand hinterher. Das 2:4 (10.) konterte Linkshänderin Alma Jaen Loro noch zum 4:4 (13.), dann gaben erst mal die Westdeutschen den Ton an und legten über 6:4 (15.) und 8:5 (18.) vor. Auch eine Auszeit von Dragos Negovan und die Hereinnahme von Aleksandra Orowicz für die glücklose Sophia Ritter im Tor änderten wenig. Das 9:9 (25.) durch Loro Jaen wandelten die Gastgeberinnen umgehend zur eigenen 13:10-Pausenführung. Bemerkenswert, dass der starken Kreisläuferin Angela Cappellaro kein Treffer gelang und auch Dauerbrennerin Deborah Spatz mit nur einem Tor deutlich unter ihren Möglichkeiten blieb.

Nach Wiederanpfiff zogen die Ibbenürenerinnen schnell auf 16:12 (35.) davon, während die SG sich weiter ein wahres Fehlwurf-Festival leistete. Negativer Höhepunkt: Zwischen der 35. und 40. Minute vergaben Alma Loro Jaen, Ida Evjen und Deborah Spatz drei Strafwürfe hintereinander. Da nutzte es auch nichts, dass laut Negovan sowohl die eigene Abwehr wie auch die Torhüterleistung „ganz ordentlich“ war.

Seine Auszeit beim 13:18 (43.) verpuffte genauso wie eine doppelte Überzahl, stattdessen trafen die Gastgeberinnen zum 19:15 (50.). Greta Kavaliauskaite schwang sich noch einmal auf und verkürzte mit drei Treffern in Folge auf 18:19 (55.). Doch das Schlusslicht schlug prompt zurück. Durch Linksaußen Marina Snyders, die mit einem Doppelschlag zum 21:18 (56.) für die Entscheidung sorgte.

Somit konnten die Nordhessinnen die Vorlage von Spitzenreiter Blomberg-Lippe II nicht nutzen, der den ärgsten Konkurrenten Lit Tribe tags zuvor 40:22 deklassiert hatte. Damit bleibt es spannend im Kampf um die Teilnahme an der Aufstiegsrunde, was sich die SG mit dieser unerwarteten Niederlage selbst zuzuschreiben hat.

Quelle: HNA Marcel Glaser, 19.02.2022

Nach Zwangspause beim Vorletzten unter Druck

Kirchhof muss Agustina Jaen Loro ersetzen


Kirchhof - Die Euphorie des Derbysiegs gegen den SV Germania Fritzlar ist verpufft. Denn fast vier Wochen mussten die Zweitliga-Handballerinnen der SG 09 Kirchhof Pandemie bedingt zusehen. Nun kehrt das Team mit einem Auswärtsauftritt beim Tabellenvorletzten Ibbenbürener Spvg 08 (Fr. 20 Uhr) zurück in den Spielbetrieb.

„Wir sind komplett aus dem Rhythmus gekommen“, klagt SG-Coach Dragos Negovan, der mit seinem Team erst vergangene Woche wieder ins Training einsteigen konnte. Immerhin konnte sich ein Teil der Mannschaft wie Paulina Harder, Ida Evjen, Marie Sauerwald, Alma Jaen Loro und Katharina Koltschenko im Oberliga-Team Spielpraxis holen. Ausgerechnet Agustina Jaen Loro droht hingegen mit einer Knieverletzung länger auszufallen. Das ist doppelt bitter, weil sie zuletzt mit guten Leistungen gefiel und auch als Alternative für den Kirchhofer Mittelblock eingeplant war. Ihren Part im rechten Rückraum soll nun Frida Nygaard Ulrichsen übernehmen.

Die Gastgeber, die bisher erst drei Siege einfahren konnten, will der Tabellendritte auf keinen Fall unterschätzen. „Sie sind gut besetzt und werden Zuhause alles geben, denn für sie zählt jeder Punkt“, warnt Negovan. Die SG-Defensive muss vor allem auf die starke Rückraumachse mit der Halblinken Hannah Schoppe, mit 104 Treffern Dritte der Torjägerliste, der Halbrechten Theresa Beermann (85) und Spielmacherin Julia Wessling achten. Auf den Flügeln sind Marina Snyders (43) und Bianca Siemering (38) gesetzt, am Kreis Christin Neubauer. Defensiv setzen die Westdeutschen auf eine kompakte 6:0-Formation, die es mit viel Tempo und Durchbrüchen zu „sprengen“ gilt.

Denn: Im Kampf um die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Liga zählt für Kirchhof nur ein Sieg. Es gilt besonders dem Tabellenzweiten Hannover-Badenstedt auf den Fersen zu bleiben, weil Spitzenreiter Blomberg/Lippe als Bundesliga-Reserve nicht in die 2. Liga aufsteigen kann.


Quelle: HNA Marcel Glaser, 18.02.2022


Liga: Spieltag 13
SV Germania Fritzlar 1976 vs. SG 09 Kirchhof
Saison 21 / 22
 23.01.2021

Spielbericht

Marcel Glaser

25.01.2022

3. Liga
Zusätzliche „Energie“ für SG 09 Kirchhof nach Derby-Sieg in Fritzlar

Nicht einmal 20 Minuten waren absolviert, als die Hoffnungen der Handballerinnen des SV Germania Fritzlar auf einen Derbyerfolg gegen den Erzrivalen SG 09 Kirchhof wie weggeblasen waren. „Wir haben das Spiel dominiert. Fritzlar hatte keine Chance“, freute sich SG-Coach Dragos Negovan nach dem 33:22 (17:7) im Drittliga-Nachbarschaftsduell.


Fritzlar – SVG-Trainer Lucky Cojocar mochte dem nicht widersprechen: „Wir hatten uns das anders vorgestellt. Kirchhof war klar überlegen.“ Neues Jahr, alte Probleme – wieder einmal vergeigten die SVG-Handballerinnen die erste Halbzeit und lagen früh aussichtslos zurück. Dabei hatte sich das Team für das Lokalduell einiges vorgenommen und sogar das Training umstrukturiert – jedoch vergebens. „Wir waren im Angriff inkonsequent“, brachte SVG-Torjägerin Maria Kiwa die Problematik auf den Punkt: „Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt. Wir sind nicht in die Tiefe gegangen und haben kein Tempo aufgebaut.“ Einzig Chantal Reimbold im linken Rückraum suchte mutig ihre Chance und sorgte so zwischenzeitlich für etwas Belebung in der blassen SVG-Offensive. „Man hat heute gesehen, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben“, bilanzierte Cojocar.

Kirchhofs Defensive ragt heraus
Allerdings bekamen es die Domstädterinnen auch mit einer 6:0-Defensive zu tun, die von Deborah Spatz und Greta Kavaliauskaite im Mittelblock herausragend organisiert wurde. Auch an den beiden Halben Angela Cappellaro und Agustina Jaèn Loro bissen sich Melina Hahn, Luisa Krüger und Co. die Zähne aus.

„Wir waren von Beginn an fokussiert, haben hart verteidigt und unsere Chancen konsequent genutzt“, erklärte Cappellaro das Erfolgsrezept. Die 26-Jährige ist eine komplette Handballerin, zeichnet sich durch ihre Defensivqualitäten und ihr herausragendes Stellungsspiel am Kreis aus. Bekam die Italienerin den Ball, waren stets ein Tor oder ein Siebenmeterpfiff die Folge.

Spatz Sechster der Torjägerliste
Besonders von Deborah Spatz, die mit 94/24-Treffern nun Sechste der Torjägerliste ist, wurde sie immer wieder gekonnt in Szene gesetzt. „Ich spiele wirklich sehr gerne mit ihr zusammen. Wir lernen uns immer besser kennen und harmonieren noch mehr miteinander“, sagt Cappellaro über ihre Mitspielerin. Beide bilden ein Duo der Extraklasse und glänzen seit Monaten mit konstant guten Leistungen. Spatz selbst sah trotz des souveränen Derbyerfolgs allerdings noch Steigerungspotenzial: „Wir haben uns in der zweiten Halbzeit ein paar Unkonzentriertheiten geleistet, die wir uns gegen andere Teams nicht erlauben dürfen“.

Beide Mannschaften richteten indes den Blick umgehend nach vorne. „Dieser Sieg gibt uns zusätzliche Energie. Aber wir wissen auch, dass wir noch hart an uns arbeiten müssen“, sagte Cappellaro. Bei der Germania hingegen soll die Derbypleite nicht überbewertet werden. „Wir müssen das Spiel jetzt abhaken und gegen die nächsten Gegner wieder unsere Leistung abrufen“, befand Kiwa. Denn in der Umbruchsaison liegen die Domstädterinnen trotz zwei Niederlagen in Folge als Tabellenfünfter noch im Soll.


Sebastian Schmidt

22.01.2022

3. Liga
SG 09 Kirchhof hat beim 33:22 im Derby in Fritzlar alles im Griff

Die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof machen 2022 da weiter, wo sie 2021 aufgehört haben: Denn ebenso wie beim 30:24 im Topspiel gegen den TV Hannover-Badenstedt brillierte das Team von Trainer Dragos Negovan im Derby in der Dom- und Kaiserstadt. Durch den 33:22 (17:7)-Triumph beim SV Germania Fritzlar verwertete Kirchhof zudem die Vorlage des Vortags.

Fritzlar –Da hatte Konkurrent LiT Tribe gegen den BVB II mit 24:30 gepatzt, so dass die SG 09 nun wieder alle Trümpfe im Aufstiegsrennen in der eigenen Hand hält. „Die Mannschaft glaubt an sich und spielt sich immer besser ein“, stellte Teammanager Berthold Denk lobend für Kirchhof fest. Nur beim 1:0 durch das erste Tor von Maria Kiwa lag Fritzlar vorn (1.).

Danach beseitigte das Team von Trainer Dragos Negovan mögliche Zweifel an einer Überraschung in Rekordzeit. Da türmte sich die Deckung um Greta Kavaliauskaite, Deborah Spatz und Angela Cappellaro zu einer „Grünen Wand“ auf, an der die Gastgeberinnen hilflos abprallten. „Wir hatten keine erste Welle, keine zweite Welle und insgesamt keine Chance“, zollte SVG-Coach Lucky Cojocar der Leistung der Gäste Respekt.

Kirchhofs Abwehr als „Grüne Wand“
Hinter diesem zweitliga-tauglichen Trio war es ein Leichtes für Aleksandra Orowicz, den Vergleich im Tor mit allein acht lockeren Paraden bis zur Pause für sich zu entschieden. Ganz bitter verlief das Derby für Fritzlars Kapitänin Lea Gürbig, die keine Hand an die Bälle bekam. Glänzend in Szene gebracht von der umsichtigen und immer konstanter werdenden Spielmacherin Frida Nygaard Ulrichsen gaben Rückraumspielerin Spatz und Kreisläuferin Cappellaro auch im Angriff den Ton an. Die Treffer von Spatz zum 5:2 (8.), 8:3 (14.) und 13:6 (19.) waren wegweisend. Zogen der Germania den Stecker. Lediglich in der B-Note gab es einen Abzug für die Gäste, weil die Zwillinge Alma und Agustina Jaèn Loro zu viel Theater aus ihren Zweikämpfen machten.

Leicht noch höher hätte der Vorsprung für die SG ausfallen können, wenn es nicht auch bei Spatz etwas „gemenschelt“ hätte. Denn die 22-Jährige ließ einen Siebenmeter liegen (25.) und traf ebenso wie Nygaard Ulrichsen noch vor der Pause nur den Pfosten. Mit zehn Treffern Differenz beließ es Kirchhof anschließend und war beim neunten Derby-Erfolg im 14. Vergleich noch souveräner als beim 30:22 im Hinspiel. Das nutzte Coach Negovan, um allen Akteurinnen Spielpraxis zu verschaffen.

Fritzlar: Gürbig (0/17), Küllmer (5/16) - Dietrich 4, Reimbold 3, Ahrend 2, Israel, Puntschuh 1, Berk 4, Kauffeld, Kiwa 5/1, Hahn 2, Krüger 1 , Merck.

Kirchhof: Ritter (2/5), Orowicz (9/17) - Nygaard Ulrichsen 6, Pandza 1, Harder, Evjen 1, Cappellaro 4, Alma Jaèn Loro 2, Kavaliauskaite 4, Spatz 9/2, Agustina Jaèn Loro 2, Koltschenko, Sauerwald, Plümer 2.

SR: Levermann/Rietenberg (Neustadt/Lage). Z: 224 (ausverkauft). Siebenmeter: 1:1:2/3. Zeitstrafen: 6:4-Minuten.


Sebastian Schmidt

22.01.2022

3. Liga
„Kämpfen bis zum Umfallen“: Derby zwischen SV Germania Fritzlar und SG 09 Kirchhof

Die Spannung steigt: Am Sonntag kämpfen die Handballerinnen des SV Germania Fritzlar und die der SG 09 Kirchhof um die Vormachtstellung im Schwalm-Eder-Kreis.

Fritzlar – Wir blicken vor dem richtungsweisenden Derby in der 3. Liga, Staffel C, auf fünf wichtige Punkte vor dem Anwurf (So. 17 Uhr, KHS- Großsporthalle). Zugelassen sind 224 Zuschauer nach 2 G-Plus-Bedingungen.

1. Bisherige Duelle: 
Mit acht Erfolgen in 13 Derbys hat Kirchhof klar die Nase vorn. Das spiegelt sich in insgesamt 374:338-Toren wieder. Auch im Hinspiel ließ sich die SG beim 30:22 (15:13) nur kurz beirren. Allerdings: bei zwei Unentschieden feierte Fritzlar drei Siege in den Nachbarschaftsvergleichen. Auch beim letzten Aufeinandertreffen am 12. März 2017, das vor 800 Fans in der Domstadt mit 27:26 (11:11) an die Germania ging. Dabei parierte Torfrau Vanessa Maier, die inzwischen als Vanessa Schmidt Torwarttrainerin ist, nach dem Schlusspfiff den entscheidenden Siebenmeter von Diana Sabljak.

2. Ausgangsposition:
Mit 18:6-Punkten liegt die SG als Tabellenvierter unmittelbar vor der Germania (14:10). Das ist aus Sicht Fritzlars äußerst erfreulich, weil allein der vorzeitige Klassenerhalt das Ziel für die stark verjüngte Mannschaft ist. Dazu muss am Ende mindestens der sechste Platz her. Kirchhof hat indes deutlich höhere Ziele. Will zumindest in die Aufstiegsrunde kommen und strebt schnellstmöglich zurück in die 2. Liga. Da war der 30:24-Triumph über den TV Hannover-Badenstedt vor der Weihnachtspause sportlich überlebenswichtig.

3. Personelle Situation:
Beide Teams haben alle Asse an Bord. Seit Anfang Januar sind beide Mannschaften wieder voll im Training. SG-Coach Dragos Negovan kann erleichtert verkünden, dass alle Spielerinnen ihre Heimaturlaube in Norwegen, Spanien, Italien oder Dänemark professionell genutzt haben, so dass Kirchhof im Bereich Corona derzeit „safe“ ist. Allerdings verzichtet die SG momentan auf die Dienste von der mit Zweitspielrecht ausgestatteten Vanessa Plümer (HSG Bad Wildungen). Wie nun bestätigt ist, blieben nur 4 von den 15 HSG-Spielerinnen von der Viruserkrankung verschont. Erst dieser Tage kehren die Erstliga-Spielerinnen des Nachbars aus ihren Quarantänen zurück.

4. Taktik:
„Nicht überbewerten“ möchte SVG-Coach Lucky Cojocar den Derbyfaktor. Gleichwohl verspricht der Handball-Lehrer: „Wir werden kämpfen bis zum Umfallen.“ Wichtig ist ihm dabei, dass sein Team im Gegensatz zum Hinspiel von Beginn an präsent ist und weniger technische Fehler macht. Speziell in der Deckung sieht er Fortschritte bei seiner Mannschaft. „Kompakt stehen, aggressiv verteidigen und dann über die erste und zweite Welle erfolgreich sein“, hat SG-Trainer Dragos Negovan seinen Schützlingen aufgetragen. Die Favoritenrolle nimmt er gerne an, betont aber: „Fritzlar hat keine schlechte Mannschaft.“

5. Perspektive:
Kirchhof hat die Chance, weiter an Boden im Aufstiegsrennen gutzumachen. Denn anschließend stehen gegen ASC Dortmund, PSV Recklinghausen, BVB II, Ibbenbüren und Hannoverscher SC fünf Partien an, die die SG gewinnen muss. Erst Mitte Märze folgen die direkten Duelle mit LiT Tribe (12. März) und Hannover-Badenstedt (19. März) um die beiden Plätze an der Sonne. Hannover-Badenstedt (29. Januar) ist der nächste Gegner der Germania, die folglich mit zwei „Bonus-Spielen“ (Zitat Cojocar) ins neue Jahr startet. Bislang stehen aus den Vergleichen mit den Top 4 der Tabelle null Punkte und vier Niederlagen mit jeweils mindestens sechs Toren Differenz zu Buche.


Sebastian Schmidt

21.01.2022

TEAMVERGLEICH - Björn Piontek sieht vor Derby aber auch Vorteile für Fritzlar
Punktsieger SG 09 Kirchhof

Fritzlar – Das Derby lockt. Wer hat die besseren Karten in der 3. Handball-Liga C, wenn sich am Sonntag (17 Uhr, Sporthalle der KHS) der SV Germania Fritzlar und die SG 09 Kirchhof messen? Björn Piontek muss es wissen. Schließlich hat der Trainer des überraschenden Tabellenführers HSG Blomberg-Lippe II mit seinen Talenten bei beiden heimischen Vertretern gespielt. Und beide Spiele gewonnen. Im Teamvergleich sieht der 42-Jährige die Gäste leicht im Vorteil. Deren entscheidender Trumpf könnte ihr Rückraum sein.

Tor:
Beide Mannschaften sind hier gut aufgestellt und haben gehobenes Drittliga-Niveau zu bieten. Mit jeweils unterschiedlichen Typen. Lea Gürbig ist für Fritzlar ein stabiler Rückhalt mit einer guten Ausstrahlung. Auf Kirchhofer Seite hat mir gegen uns Sophia Ritter etwas besser gefallen. Tendenz: ausgeglichen.

Außen:
Auf links ist Martina Pandza super im Gegenstoß und hat eine hohe Quote bei der Verwertung, ist zudem sicher im Spiel. Ich erachte sie stärker als Fritzlars Lena Dietrich, die jedoch ebenfalls sehr solide ist. Vorteile auf Rechtsaußen hat ganz klar die Germania. Hannah Berk ist wesentlich stabiler als Alma Jaén Loro. Sie hat zudem den Vorteil, auch auf halb gut spielen zu können. Tendenz: in der Summe ausgeglichen.

Rückraum:
Fritzlars Weg mit jungen Spielerinnen finde ich sehr sympathisch. Luisa Krüger etwa zeigt ein bemerkenswertes Kämpferherz, Melina Hahn ist für ihre 16 Jahre schon sehr weit. Dennoch hat Kirchhof in der Breite und Spitze mehr zu bieten. Deborah Spatz hat sich wirklich gut entwickelt. Die Routine von Greta Kavaliauskaite ist wichtig. Daneben kommt Frida Nygaard Ulrichsen immer stärker auf. Tendenz: Vorteil Kirchhof.

Kreisläufer:
Hannah Puntschuh bringt extrem viel Erfahrung mit und sich gut für Fritzlar ein. Da aus meiner Sicht Angela Cappellaro die beste Kreisläuferin der Liga ist, geht mein Punkt aber an die SG. Sie hat eine unfassbare Einstellung und deckt für zwei. Tendenz: Vorteil Kirchhof.

Abwehr:
Beide Teams haben ihre Stärken wieder einmal mehr in der Abwehr als im Angriff. Das System mit einer kompakten 6:0-Deckung ist bei beiden identisch. Tendenz: ausgeglichen.

Angriff:
Das Umschaltspiel von Kirchhof ist besser. Prinzipiell muss Fritzlar mehr für ein Tor tun. Vorteile hat die SG etwa mit Würfen aus neun Metern, weil die Spielerinnen Kirchhofs größer sind. Tendenz: Vorteil Kirchhof.

Trainer:
Angenehm im Umgang sind beide. Allerdings ist es ein Gütesiegel, dass Lucky Cojocar schon lange in Fritzlar arbeitet und sein Vertrag bis 2024 verlängert wurde. Lucky macht seit Jahren einen super Job und ist ein abgezockter Hund. Vorteil Fritzlar.

Prognose: 
In Summe wird es enger werden, als es meine Punkte vermuten lassen. Es ist für beide das erste Spiel des Jahres. Fritzlar wird sich bis zur letzten Patrone wehren, so dass sich die Zuschauer auf ein schönes Derby freuen können.
Liga: Spieltag 9
SG 09 Kirchhof vs TV Hannover-Badenstedt
Saison 21 / 22
 18.12.2021

Spielbericht

Sebastian Schmidt

19.12.2021

3. LIGA
Negovan-Team liefert Meisterstück: SG 09 Kirchhof erteilt TV Hannover-Badenstedt eine Lektion.

Eine Galavorstellung zum Jahresausklang: Die SG 09 Kirchhof hat das Topspiel der 3. Handball-Liga, Staffel C, mit 30:24 (15:11) gegen den TV Hannover-Badenstedt gewonnen.

Melsungen – Sie dürfen sich auf besonders glückliche Kinder an Weihnachten freuen. Die Familien Jaèn Loro im spanischen Dorf Gerena, Cappellaro in der italienischen Gemeinde Mestrino und Ritter Gram in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen. Denn ihre Töchter haben sich mit ihrem Team eindrucksvoll in die zweiwöchige Winterpause verabschiedet. Magisch war der Auftritt der SG 09 Kirchhof, die dem TV Hannover-Badenstedt beim 30:24-Triumph eine Lektion erteilte. Zumal das Resultat den Gästen noch schmeichelte.

„Wir haben allen Grund zum Feiern“, frohlockte SG-Coach Dragos Negovan. Beseelt von der Galavorstellung seiner Mannschaft strahlte er mit seinen Spielerinnen um die Wette, die Freudentänzchen einlegten und nicht aufhören wollten, sich zu herzen. Und konnte mit Stolz verkünden, was zuvor zehn Teams vergeblich versuchten: „Wir haben die 3:2:1-Abwehr Hannovers geknackt.“

3:2:1-Abwehr mit Wucht geknackt

Dazu bedurfte es mehrerer Schlüssel. Kirchhof stieß konsequent und mit Wucht in die Lücken der Deckung. Deborah Spatz und Greta Kavialiauskaite, aber auch Frida Nygaard Ulrichsen nutzten die Räume, die Angela Cappellaro schuf. Die Kreisläuferin, die es im Zweifel sogar mit drei Gegnerinnen aufnahm – und sich behauptete. Die Gastgeberinnen waren derart perfekt auf den TV eingestellt, dass Dragos Negovan im weiteren Spielverlauf eigentlich keine Auszeit benötigt hätte, sondern sein Team nur animieren musste, nicht nachzulassen. Und Kirchhof ließ nicht locker. Konnte sich auch auf Torfrau Sophia Ritter verlassen, die ihren bislang besten Auftritt für die Löwinnen hatte.

Über 3:1 (6., Cappellaro) und 9:4 (15., Alma Jaèn Loro) war zur Pause (15:11) das Feld bestellt, das die SG im zweiten Durchgang erntete. „Wir haben unsere Torfrauen im Stich gelassen. Das waren zudem zu viele Stockfehler im Angriff, so dass wir insgesamt keine Chance hatten“, gab denn auch TV-Coach Frank Käber unumwunden zu. In dessen Reihen hatte sich Jana Pollmer die Rückkehr an ihre alte Wirkungsstätte ganz anders vorgestellt und war abgemeldet.

Ritters beste Leistung und starke Deckungsarbeit

 Pollmer und ihre Mitstreiterinnen waren bei Spatz, der meisterhaften Balldiebin, Kavaliauskaite und Cappellaro, die in mehrfach in Volleyballmanier blockten, in besten Händen. „Jede hat Jeder geholfen und ist dafür extra Meter gegangen. Wir hatten einen positiven Druck, weil wir uns beweisen wollten, dass wir als Mannschaft wesentlich stärker auftreten können als zuletzt“, betonte Spatz, die einmal mehr voran ging. Und dabei das nötige Auge hatte, um Alma Jaèn Loro in Szene zu setzen. Die Spanierin war nach der Halbzeit von nichts und niemanden zu stoppen. Zunächst gelang der 19-jährigen Linkshänderin ein Doppelschlag zum 20:15 (37.), ehe sie mit gleich fünf Treffern in Folge – darunter zwei traumwandlerisch sichere Siebenmeter – die Weichen zum 27:18 (48.) eiskalt gar auf Kantersieg stellte.

Da stand die Halle Kopf. Doch nach dem 30:21 durch Spatz (54.) war Kirchhofs Torhunger gestillt. Was nichts daran ändert, dass die Spielerinnen der SG 09 ihren Familien in den kommenden Tagen von einer herausragenden Mannschaftsleistung berichten können. Die den Löwinnen weiterhin alle Chancen im Rennen um die beiden Plätze für die Aufstiegsrunde einräumt. Womöglich sogar mit zumindest zwei Pluspunkten gegen den ärgsten Rivalen Hannover-Badenstedt. „Diesen Sieg haben wir gebraucht“, betonte denn auch Coach Negovan.

Kirchhof: Ritter (14 P./19 GT), Orowicz (2/5) - Nygaard Ulrichsen 3, Pandza 2, Harder, Evjen 2/1, Cappellaro 3, Alma Jaèn Loro 9/3, Kavaliauskaite 6, Spatz 5/1, Agustina Jaèn Loro, Plümer.

Sebastian Schmidt

17.12.2021

3. LIGA - Kirchhof muss gegen Hannover liefern – Pollmer extra motiviert
Herausforderung 3:2:1-Deckung

Melsungen – Das letzte Spiel des Jahres steht an für die SG 09 Kirchhof. Und es ist das bislang Wichtigste in der Ära von Trainer Dragos Negovan. „Wir dürfen den Anschluss nicht verlieren“, macht der Rumäne deutlich, der mit dem heimischen Handball-Drittligisten den TV Hannover-Badenstedt im Spitzenspiel zu Gast hat (Sa. 18 Uhr, Stadtsporthalle Melsungen).

Denn der TV liegt nach zehn Siegen in Serie bereits vier Punkte vor Kirchhof. Da die Zähler gegen den ärgsten Rivalen zudem mit in eine mögliche Aufstiegsrunde genommen werden, zählen die Punkte doppelt. Nur mit einem Sieg wäre für die SG 09 also alles in grünen Bereich, ehe es 2022 mit dem Derby in Fritzlar am 23. Januar weiter geht. Im Erfolgsfall würde das Negovan-Team zudem mit dem Tabellendritten LiT Tribe gleichziehen.

Daher ist es wichtig, dass die Gastgeberinnen erneut personell aus dem Vollen schöpfen können. Auch Kapitänin Ida Evjen findet laut Negovan langsam zurück zu alter Stärke, nachdem sie von einer Erkrankung drei Wochen lang ausgebremst wurde. Zusammen mit Deborah Spatz, Frida Nygaard Ulrichsen, Agustina Jaèn Loro und Greta Kavaliauskaite steht der Norwegerin am Samstag eine knifflige Aufgabe bevor.

Die Herausforderung, Lösungen gegen die „richtig aggressive“ (Negovan) 3:2:1-Deckung der Niedersächsinnen zu finden, die mit nur 22,91 Gegentoren im Schnitt pro Spiel die mit Abstand beste Defensive der Staffel stellt. Das musste auch Spitzenreiter HSG Blomberg-Lippe II beim 25:29 vor einer Woche spüren, dem Hannover-Badenstedt die erste Saisonniederlage beibrachte. „Diese Abwehr müssen wir knacken“, erklärt Negovan, der seine Mannschaft im Training Spielzüge gegen eine offensive Variante einstudieren ließ. Und bei Bedarf neue Impulse von der Bank bringen wird wie zuletzt beim 29:20 gegen Schlusslicht VfL Wolfsburg.

Um zu bestehen ist indes eine Leistungssteigerung notwendig, denn die Gäste reisen mit ausgezeichneten Talenten an. Am 13. Juni dieses Jahres wurden nämlich unter anderem die beiden Kreisläuferinnen Benita Zemke und als Abwehrchefin U 18-Nationalspielerin Merja Wohlfeil sowie die torgefährliche Spielmacherin Luisa Albert mit dem TV Deutscher Meister der B-Jugend. Souverän durch ein 25:17 im Finale gegen die HSG Blomberg-Lippe, deren Top-Nachwuchskräfte vor zwei Wochen in Melsungen mit 32:31 das bessere Ende für sich hatten.

Doch nicht nur auf dieses hoch veranlagte Trio und die starke 18-jährige Torfrau Emilie Hallmann muss Kirchhof achten. Denn der TV, der seit Anfang Oktober mit Gerald Glöde (zuvor über 37 Jahre lang Geschäftsführer des Handball-Verbands Niedersachsen) einen neuen Geschäftsführer hat und anschließend die Zusammenarbeit mit Vinnhorst beendete, kann auch auf eine erfahrene Achse bauen.

Auf die schnelle Siebenmeterspezialistin Saskia Rast auf Rechtsaußen, auf Kapitänin Leonie Neuendorf und Denise Friebe im Rückraum. Und auf Spielmacherin Jana Pollmer, die bei ihrer Rückkehr an alte Wirkungsstätte aus ihrem Herzen keine Mördergrube macht. „Gegen Kirchhof habe ich noch zehn Prozent mehr Motivation als gegen Fritzlar. Da können und wollen wir zeigen, wie weit wir als Mannschaft sind“, sagt die 31-Jährige, die von 2011 bis 2014 für die SG spielte. Ein Wermutstropfen ist für das Team von Trainer Frank Käber indes, dass Marie-Kristin Heinze (Kreuzbandriss) ersetzt werden muss.
Liga: Spieltag 12
SG 09 Kirchhof vs VfL Wolsburg
Saison 21 / 22
 11.12.2021

Spielbericht

Sebastian Schmidt

10.12.2021

3. LIGA 
SG 09 Kirchhof landet glanzlosen Pflichtsieg über VfL Wolfsburg

Exakt 513 Sekunden waren entscheidend. Achteinhalb Minuten, in denen die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof mit dem VfL Wolfsburg kurzen Prozess machten. Um nach überraschendem 10:11-Rückstand auf 18:12 zu enteilen, um schließlich einen 29:20 (14:11)-Pflichtsieg gegen das punktlose Schlusslicht in der 3. Liga C zu landen.

Melsungen – „Am Anfang waren wir noch zu sehr mit uns selbst beschäftigt“, erklärte SG-Coach Dragos Negovan. Und schob nach: „Doch dann hat jede Spielerin, die rein kam, neue Impulse gesetzt.“ Vier Wechsel nahm der Rumäne in den ersten 22 Minuten vor. Da erwies sich Sophia Ritter als Ruhepol im Tor, da stabilisierten Ida Evjen und Agustina Jaèn Loro den Rückraum, da brachte Vanessa Plümer Schwung auf Rechtsaußen.

Das war notwendig, weil die Gäste durchaus frech begannen. Besonders die Rückraumkräfte Lena Witzke und Maraike Kusian fanden Lücken in der SG-Deckung, während sich auf der Gegenseite Torfrau Lara Ruppelt zur besten Spielerin auf der Platte aufschwang. Und ihrem Team über 6:4 (11.) und 7:6 (13.) einen 11:10-Vorsprung ermöglichte (24.).

Torfrau Lara Ruppelt überragt
„Danach haben wir nicht mehr so konsequent abgeschlossen, was auch der Kondition geschuldet ist. Die Leistungsunterschiede in beiden Kadern sind einfach exorbitant groß“, machte VfL-Trainer Oliver Bült klar. Dessen Team schoss einige Fahrkarten, so dass Kirchhof locker den Spieß umdrehen konnte. Spätestens mit dem Tor zum 18:12 (36.) durch Greta Kavaliauskaite war nur noch die Höhe des Sieges fraglich.

Doch die Spielerinnen in Grün leisteten sich ein paar Schönheitsfehler. Trafen den Pfosten (38., Agustina Jaèn Loro), gingen nicht ihr höchstes Tempo und fanden immer wieder in der überragenden Ruppelt ihre Meisterin. Auch den Harpunen der Torhüterinnen Ritter und Orowicz fehlte es an Präzision. Aus Sicht des Trainers ist das kein Problem: „Unser Ziel war es ja nicht, den Gegner fertig zu machen“, sagte Negovan, der auf Katharina Koltschenko verzichten musste, die im Training mit Cappellaro zusammengeprallt war und Kopfschmerzen hat.

Alica Schmincke legt Pause ein
Keine Option mehr ist Alica Schmincke, die mit 42 Paraden in neun Einsätzen einen ordentlichen Eindruck hinterließ. „Alica hat aus beruflichen Gründen erst mal aufgehört. Sie schafft es nicht mehr, viermal in der Woche zu trainieren“, sagt Negovan.

Kirchhof: Ritter (6 P./9 GT), Orowicz (4/11) - Nygaard Ulrichsen 2, Pandza 1, Harder 1, Sauerwald, Evjen 5/2, Cappellaro 3, Alma Jaèn Loro 1, Kavaliauskaite 6, Spatz 6, Agustina Jaèn Loro 2, Plümer 2.

Wolfsburg: Ruppelt (16/29), Friede - Bielfeld 2, Matte, Neumann, Kohn, Kusian 7/4, Wöhner 2, Holzkamp 2, Fanslau, Wagner 2, Witzke 4, Liebling 1, Meyer, Kosub.

Sebastian Schmidt

10.12.2021

3. LIGA 
Negovan: Wollen Selbstvertrauen tanken

Kirchhof/Wolfsburg – Unterschiedlicher könnten die (Handball-) Welten kaum sein: Hier die SG 09 Kirchhof, die zurück in die 2. Liga möchte – nach drei Niederlagen aber schon Druck verspürt. Dort der VfL Wolfsburg, der punktlos das Tabellenende der 3. Liga C ziert. Nachdem er kampflos im Sommer aus der Oberliga Niedersachsen aufgestiegen war, weil daneben nur Bremen II für die Aufstiegsrunde gemeldet hatte. Und somit als krasser Außenseiter in der Melsunger Stadtsporthalle gastiert (Sa. 17 Uhr).

„Mittelfristig ist es unser Ziel, uns in der 3. Liga zu etablieren. Aktuell hat der Verein die Chance ergriffen und für uns ist es eine teure Lernphase“, erklärt Oliver Bült. Der 48-Jährige hatte den VfL 2018 auf einem Abstiegsplatz übernommen und führte Wolfsburg – inzwischen als Gespann mit Marco Pagel – Stück für Stück nach oben. Mit der zusätzlichen Bürde, dass mit Nele Hänsel, Edyta Kuczynska, Marissa Heyne, Cindy Degen, Fabienne Kohn, Kim Klauenburg und Torhüterin Karla Hoppe sieben Stammkräfte aus verschiedenen Gründen nicht (mehr) zur Verfügung stehen.

Wolfsburg reagierte und verpflichtete Torfrau Celina Friede von Oberligist MTV Vater Jahn Peine. Zudem kommen mit Linksaußen Lea-Marie Kosub, Spielmacherin Sarah Matte, Rechtsaußen Jette Holzkamp und der Halblinken Pia Liebling vier Spielerinen zum Einsatz, die aus der B- und A-Jugend-Landesliga bzw. Regionsoberliga (vergleichbar mit der hessischen Bezirksoberliga) stammen. Wenig verwunderlich, dass Wolfsburg bis auf das 30:31 zuletzt in Hannover alle Spiele deutlich verlor. „Meistens haben uns zehn Minuten das Spiel gekostet. Prinzipiell versuchen wir schon, das Tempo zu forcieren und weniger Fehler zu machen“, sieht Bült eine positive Entwicklung.

Eine Wahrnehmung, die Kirchhofs Coach Dragos Negovan teilt: „Im Rückraum und im Tor sind sie ziemlich gut besetzt. Wir dürfen sie nicht unterschätzen.“ Beim 31:19 im Hinspiel hatte die SG 09 im ersten Durchgang kurzen Prozess gemacht. Die Außen Alma Jaèn Loro und Martina Pandza sowie Kreisläuferin Angela Cappellaro gaben dabei mit ihren Toren zum 12:4 nach 23 Minuten einen gelungenen Einstand.

Ebenso vielversprechend verlief die Premiere von Vanessa Plümer, die beim 31:32 gegen Blomberg-Lippe II sechs Treffer landete. Die Linkshänderin trainiert vorerst mindestens zweimal pro Woche in Melsungen und an den anderen Tagen bei ihrem Stammverein HSG Bad Wildungen. „Wir wollen gegen Wolfsburg Selbstvertrauen tanken, das wir für unser Spiel des Jahres brauchen“, erklärt Negovan. Und hat die richtungsweisende Partie gegen den TV Hannover-Badenstedt (18. Dezember) bereits im Hinterkopf.
Liga: Spieltag 11
SG 09 Kirchhof vs HSG Blomberg-Lippe II
Saison 21 / 22
 04.12.2021

Spielbericht

Sebastian Schmidt

05.12.2021

3. LIGA 
SG 09 Kirchhof scheitert beim 31:32 an Top-Talenten der HSG Blomberg-Lippe II - und sich selbst


„Auswärtssieg, Auswärtssieg“ skandierten die Handballerinnen der HSG Blomberg-Lippe II und machten durch das 32:31 (16:14) bei der SG 09 Kirchhof eine optimale Hinrunde mit elf Siegen perfekt.

Melsungen – Was den heimischen Drittligisten ins Tal der Tränen stürzt, weil das Saisonziel Aufstiegsrunde in Gefahr gerät. „Wir haben zu viele Big-Points liegen gelassen, klarste Chancen versemmelt. Zudem hatten wir nicht das nötige Glück, das man in solch‘ einem Spiel braucht“, haderte Dragos Negovan. Dem SG-Trainer standen erstmals 15 Spielerinnen zur Verfügung. Neben der aus Wildungen mit Doppelspielrecht ausgestatteten Vanessa Plümer gab Torfrau Aleksandra Orowicz nach auskurierter Beinverletzung ihre Premiere für Kirchhof.

Und es ließ sich gut an für die Gastgeberinnen. Die SG ging ein hohes Tempo. Angela Cappellaro (2) und Greta Kavaliauskaite (2) sorgten für eine schnelle 4:1-Führung (9.). Und es hätte mehr sein können, wenn nicht Frida Nygaard Ulrichsen, die überraschend auf Linksaußen begann, völlig frei nur die Latte getroffen hätte (9.). Kurz zuvor hatte HSG-Coach Björn Piontek bereits eine erste Auszeit genommen. Ohne personell etwas zu ändern. „Ich wollte die Mädels nur etwas beruhigen und an ihre Stärken erinnern“, sagte Piontek, der vier A-Jugendliche von Beginn an brachte.

Leni Ruwe und Aurora Kryeziu überragen
Binnen weniger als 100 Sekunden glichen die Schweizer Nationalspielerin Jennifer Murer, die sich nach einem Knorpelschaden zurück kämpft, und Leni Ruwe (2) zum 4:4 aus (11.). Eindrucksvoll verlassen konnte sich die HSG zudem auf Aurora Kryeziu. Die 17-Jährige glänzte mit ihrem Stellungsspiel im Tor, zog die Bälle magisch an und parierte sehenswert mit pfeilschnellen Reaktionen per Hand und Fuß. Allein acht Paraden bis zur 16. Minute verhalfen Blomberg zur ersten Wende. Veredelt durch die Aufbaureihe mit den Ruwe-Schwestern Leni und Emma sowie Nieke Kühne, die Kirchhofs Rückraum erblassen ließen. Sinnbildlich, dass Kühne blitzgescheit schaltete und in letzter Sekunde aus elf Metern für den 16:14-Pausenstand sorgte.

Doch Kirchhof gab sich nicht geschlagen. Und drehte den Spieß mit einem 6:2-Lauf zum 20:18 um (38.). Weil die Deckung kurzzeitig stabiler stand, weil Deborah Spatz die Zügel in die Hand nahm und weil daneben Agustina Jaèn Loro auftaute. Als die Spanierin dann aber freistehend an der herausragenden Kryeziu scheiterte und Kavaliauskaite nach einigen Fahrkarten nur noch verteidigen durfte, schlug das Pendel wieder gegen Kirchhof aus.

Kurze Deckung gegen Deborah Spatz fruchtete
Mit vereinten Kräften legten die Ruwe-Schwestern Spatz an die ganz kurze Leine. „Wir haben den Spielfluss des Gegners geschickt unterbrochen und hatten eine sehr gute Torwartleistung. Zudem ist es beeindruckend, wie viel Verantwortung Leni schon tragen kann“, verteilte Piontek ein Sonderlob an die erst 17-jährige Ruwe, die nach einem 6:0-Lauf für die letzten vier HSG-Treffer zum 32:28 (59.) allein zuständig war. Und insgesamt 13 Tore erzielte.

Womit der Einstand von Orowicz misslang. Die Polin sorgte gleich für eine kuriose Einlage. Sie parierte den Wurf von Emma Montag, ließ sich feiern – und schaltete ab. Das rächte sich bitter, weil der Ball im hohen Bogen doch noch im Netz zum 25:26 einschlug (50.). Und sie fortan keine Hand mehr an den Ball brachte.

Sebastian Schmidt

03.12.2021

3. LIGA 
Torfabrik mit weißer Weste

Melsungen – Zehn Spiele, zehn Siege: Die HSG Blomberg-Lippe II spielt eine perfekte Saison in der 3. Handball-Liga, Staffel C. Und ist neben der SG Schozach-Bottwartal (Staffel F), der SG TSG/DJK Mainz-Bretzenheim (Staffel D) und dem HC Rödertal (Staffel B) einer von nur vier Drittligisten mit einer weißen Weste. Diese beflecken möchte nur allzugern der heimische Aufstiegsanwärter SG 09 Kirchhof, der den Bundesliga-Nachwuchs zum Topspiel bittet (Sa. 18 Uhr, Stadtsporthalle Melsungen).

Obwohl beide Teams in der 3. Liga am vergangenen Wochenende spielfrei hatten, sind die Spielerinnen im Rhythmus geblieben. Gleich acht SG-Akteurinnen waren am 29:25 von Kirchhof II in der Oberliga gegen die TSG Leihgestern beteiligt. Sogar 13 Blombergerinnen feierten mit der A-Jugend einen historischen 53:31-Sieg über den SV Schwerin in der Bundesliga-Meisterrunde.

Ganz zur Freude von Trainer Björn Piontek, der beide Teams voranbringt. „Wir sind ein durchlaufender Posten“, erklärt Piontek augenzwinkernd und unterstreicht, „dass die individuelle Entwicklung der Spielerinnen und die Entwicklung der Mannschaft am wichtigsten sind.“ Mit jedem Platz unter den ersten Vier in der 3. Liga wäre er glücklich. Ein Aufstieg ist ohnehin nicht möglich. Wohl aber diejenigen zu ärgern, die in der 2. Liga streben. Nämlich Kirchhof und eine Woche später den TV Hannover-Badenstedt. „Das sind die leichtesten Spiele der Saison. Wenn alles normal läuft, müssen die uns schlagen“, nimmt der HSG-Coach gerne die Außenseiterrolle an. Indes bester Dinge, weil ihm um die Hertha-Schwestern Emma und Jule aus Calden sowie Lina Nöchel aus Kassel alle Spielerinnen zur Verfügung stehen.

SG-Coach Dragos Negovan hat größten Respekt vor dem mit nur 18 Zeitstrafen fairsten Team, das mit im Schnitt 32,8 Treffern pro Partie vor allem die Torfabrik der Klasse stellt. „Wir dürfen uns keine technischen Fehler leisten. Auch ein Abwehr-Angriff-Wechsel wäre eine zu große Gefahr, weil sie extrem konsequent im Abschluss sind.“ Deshalb ist Negovan froh, personell aus dem Vollen schöpfen zu können. Auch Torfrau Aleksandra Orowicz winken nach ihrer langfristigen Beinverletzung in Kürze erste Einsatzzeiten.

Doch damit nicht genug: Nach HNA-Informationen bastelt Kirchhof an einem Zweitspielrecht für Rechtsaußen Vanessa Plümer von der HSG Bad Wildungen Vipers, die wegen der Weltmeisterschaft erst am 29. Dezember wieder im Einsatz sind.
Liga: Spieltag 10
Königsborner Spiel Verein vs SG 09 Kirchhof
Saison 21 / 22
 20.11.2021

Spielbericht

Ralf Ohm

21.11.2021

3. LIGA 
Kirchhof souverän und konsequent beim 32:20 in Unna

Das war souverän. Und für Kirchhofs Trainer Negovan „eine gute Reaktion“ auf die vorausgegangene 21:27-Niederlage bei LiT TRIBE. Seine Mannschaft ließ beim 32:20 (15:10)-Erfolg beim Königsborner SV nichts anbrennen und tankte damit Selbstvertrauen für die kommenden Wochen der Wahrheit in der 3. Handball-Liga.

Unna - Besonders imponierte Dragos Negovan die kämpferische Einstellung seiner Schützlinge: „Wir haben über 60 Minuten konsequent und konzentriert gedeckt.“ Das war die Grundlage für den siebten Saisonsieg, der sich früh abzeichnete. Bis zum 6:7 (17.) konnten die Gastgeberinnen dank einer gut startenden Melanie Weber halbwegs mithalten, dann sorgte ein 5:0-Lauf des Zweitliga-Absteigers zum 6:12 (24.) erstmals für klare Verhältnisse. Dessen 6:0-Deckung erkämpfte sich auch in Unterzahl immer mehr Bälle, die über die erste und zweite Welle in leichte Tore umgewandelt wurden.

Dabei hatte sich KSV-Trainer Kai Harbach taktisch durchaus etwas einfallen lassen, um den Favoriten zu irritieren. Deborah Spatz und Greta Kavaliauskaite, die beide auch einen bärenstarken Doppelblock stellten, wurden abwechselnd kurz gedeckt - und sprangen abwechselnd für die andere effektvoll in die Bresche.

Ein weiterer Kirchhofer Trumpf: Der SG-Coach hatte nach der Rückkehr von Frida Nygaard Ulrichsen und Ida Evjen bis auf Torfrau Aleksandra Orowicz den gesamten Kader zur Verfügung, der dann auch zum Einsatz kam. „Ich hatte zahlreiche Alternativen, was besonders unser Angriffsspiel viel variabler gemacht hat“, erklärte Dragos Negovan. Das verschaffte den Gäste auch konditionelle Vorteile, die sie in der Schlussphase konsequent ausspielten, als Alma Jaén Loro, Frida Nygaard Ulrichsen, Angela Cappellaro und Ida Evjen durch vier Tore in Folge noch auf 18:30 erhöhten.

Im aktuellen Vierkampf um die zwei Plätze für die Aufstiegsrunde erwartet die SG in den kommenden drei Heimspielen zwei Mitbewerber: am 4. Dezember Spitzenreiter HSG Blomberg-Lippe II und am 18. Dezember den Tabellenzweiten TV Hannover-Badenstedt. Die Pflicht für die Kür haben die Kirchhoferinnen erfüllt.  

Sebastian Schmidt

19.11.2021

3. LIGA 
SG 09 Kirchhof in Unna wieder mit Evjen und Nygaard Ulrichsen

Die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof möchten zurück in die Erfolgsspur. Nach dem spielfreien Wochenende und vor allem nach der 21:27-Pleite im Drittliga-Spitzenspiel bei LiT Tribe ist das Team von Trainer Dragos Negovan beim Königsborner SV gefordert (Sa. 19 Uhr).

Unna – „Wir wollen den Anschluss nicht verlieren“, erklärt Negovan, dessen Mannschaft zwingend zwei Punkte mit Blick auf die kommenden Schlager im Dezember gegen die HSG Blomberg-Lippe II (4.12.) und den TV Hannover-Badenstedt (18.12.) benötigt.

Da trifft es sich gut, dass sich dem SG-Coach personell mehr Möglichkeiten bieten. Kapitänin Ida Evjen ist wieder an Bord, hat nach zwei Wochen erkältungsbedingter Pause allerdings noch Trainingsrückstand. Deutlich weiter ist Spielmacherin Frida Nygaard Ulrichsen, die nach einer Blessur fit zurück ist. Noch keine Option für einen Platz im Kader ist indes Torfrau Aleksandra Orowicz, die sich weiterhin im Aufbautraining befindet.

Königsborn auf gutem Weg
„Königsborn hat eine gute Mischung aus Erfahrung und Jugend im Team. Da müssen wir unsere technischen Fehler minimieren“, erklärt Negovan und zeigt sich beim Gegner besonders angetan von Spielmacherin Jona Krollmann und der Halbrechten Melanie Webers. Das Duo steuerte zusammen 19 Treffer zum 35:34-Erfolg des KSV beim Hannoverschen SC bei. Dabei gelang es der Mannschaft aus Nordrhein-Westfalen, einen Sieben-Tore-Rückstand noch um zudrehen. „Das hat einigermaßen gut geklappt“, frohlockt Königsborns Trainer Kai Harbach und schiebt nach: „Wir haben die Aufgaben gegen die unteren Mannschaften im Kollektiv gut gemeistert. Jetzt kommen die leichtesten Aufgaben der Saison.“ Denn nach vier Siegen aus den jüngsten vier Partien muss der KSV nun gegen die Top Vier der Liga antreten.

Das jedoch arg ersatzgeschwächt. Denn langzeitverletzt fehlen Jenny Fastnacht, Jana Liese, Kathrin Fahn, Ricardo Köppel und Maike Estherhaus. Zudem steht Jessica Hackerts nicht mehr zur Verfügung. Hinzu kommen kleinere Fragezeichen wegen Erkältungen. Doch „Bange machen gilt nicht.“ Zumal Kai Harbach noch ein Ass im Ärmel hat. Der Vergleich mit Kirchhof ist nämlich gleichbedeutend mit der Rückkehr nach anderthalb Jahren in die Kreissporthalle Unna. Dort war nämlich das Impfzentrum eingerichtet, so dass der KSV in die Nachbarhalle ausweichen musste.
Liga: Spieltag 8
LiT Tribe 1912  vs SG 09 Kirchhof
Saison 21 / 22
 06.11.2021

Spielbericht

Sebastian Schmidt

07.11.2021

3. LIGA 
SG 09 Kirchhof geht im Spitzenspiel bei LiT Tribe unter

Das ist ein heftiger Dämpfer für die Aufstiegsziele der SG 09 Kirchhof. Denn im Spitzenspiel der 3. Liga, Staffel C, unterlagen die Handballerinen von Trainer Dragos Negovan bei LiT Tribe mit 21:27 (9:17). Womit der Neuling, der 2019 noch in der Verbandsliga Westfalen spielte, nun in der Tabelle zwei Punkte vor der SG 09 liegt.

Hille - „Das war eindeutig unser stärkster Gegner. Das Ergebnis spiegelt das Spiel absolut wieder. Mehr war nicht drin“, zollte Negovan den Gastgeberinnen Respekt, die über 60 Minuten bestens organisiert und diszipliniert den Ton angeben. Mit einem Doppelschlag zum 2:0 (4.) stellte Ann-Cathrin Kaatze die Weichen auf einen Heimsieg, der ungefährdet war. Denn Kirchhof konnte nicht ein Mal ausgleichen.

Kaatze (8/1) und Leonie Wöbking (8/3) waren die prägenden Figuren im Positionsangriff des Teams von Trainerin Andrea Leiding. Da half auch die kurze Deckung über 60 Minuten durch Katharina Koltschenko nichts, die sich vergeblich mühte. „Kaatze hat auf halb gedeckt, Wöbking auf Außen. So konnten sich beide etwas schonen, um dann im Angriff eiskalt zu verwerten“, erklärte Negovan.

Freie Bälle am Kreis und über Außen vergeben
Derlei Kaltschnäuzigkeit suchte er in seinem Team diesmal vergeblich. Vor allem viele vergebene freie Bälle am Kreis und auf Außen ärgerten den Coach. Zudem fehlten im Rückraum zwei wichtige Optionen, weil neben Kapitänin Ida Evjen kurzfristig auch noch die Dänin Frida Nygaard Ulrichsen erkältet passen musste. Erstmals ohne einen einzigen Treffer blieben etwa die spanischen Zwillinge Alma und Agustina Loro Jaén. Auch, weil Torfrau Vanessa Fischer mehrfach glänzend reagierte und den Gästen den Zahn zog.

Über 6:3 (13., Miriam Bolduan), 11:4 (19., Bolduan) war bis zum 17:8 (30., Benica Pross) bereits zur Pause eine Entscheidung gefallen. In einem Spitzenspiel, in dem nur Tribe Extraklasse zeigte. „In solch einer Partie muss alles passen. Wir haben uns aber viel zu viele technische Fehler geleistet“, haderte Negovan.

Zarte Hoffnung auf eine Wende hatten die Gäste nur für fünf Minuten. Da sorgten Deborah Spatz, Angela Cappellaro (2) und Katharina Koltschenko für einen 4:0-Lauf zum 17:12 (36.). Den das Leiding-Team umgehend mit einem eigenen 4:0-Lauf zum 21:12 durch Kaatze (2), Wöbking und Joana Rodehau beantwortete (42.). Womit Kirchhof geschlagen war und nun im Titelrennen in die Verfolgerrolle schlüpfen muss.

Sebastian Schmidt

05.11.2021

3. LIGA - SG 09 Kirchhof ist bei Überraschungsteam LiT Tribe gefordert
Das unverhoffte Gipfeltreffen

Minden/Kirchhof – Drei Teams haben sich in der 3. Handball-Liga, Staffel C, mit 12:2-Punkten von der Konkurrenz abgesetzt. LiT Tribe, TV Hannover-Badenstedt-Vinnhorst und die SG 09 Kirchhof als heimischer Vertreter. Nicht um einen der beiden Plätze zur Aufstiegsrunde kann Spitzenreiter HSG Blomberg-Lippe II eingreifen, weil Reserve-Teams nicht in der 2. Liga starten dürfen. Entsprechend richtungsweisend ist die Partie zwischen Tribe und Kirchhof am Samstag (18 Uhr, Sporthalle Holzhausen II).

Es ist der erste Vergleich beider Vereine. Denn die Gastgeberinnen aus Ostwestfalen spielten bis 2019 meistens in der Verbandsliga. Dem zweiten Aufstieg nach 2012 in die Oberliga folgte in diesem Jahr der erstmalige Sprung in die 3. Liga. Dafür ließen viele Spielerinnen sogar ihr geliebtes zweites Hobby sausen: Beachhandball. Als Strandgeflüster Minden sind sie auf Sand dreimaliger deutscher Meister und stellten auch schon Nationalspielerinnen. Allerdings nicht in diesem Sommer, in dem Deutschland Europameister wurde – durch ein 2:0 im Endspiel gegen Dänemark um Kirchhofs Spielmacherin Frida Nygaard Ulrichsen.

Auch Tribe-Trainerin Andrea Leiding liebt die Variante auf Sand und wurde 2006 mit Deutschland Europameister. Nun hat sie sich auf die Fahne geschrieben, ihr Team in der Halle als Drittligist zu etablieren. „Wir sind im Soll, denn unser Saisonziel ist der sichere Klassenerhalt. Kirchhof hat da ganz andere Voraussetzungen und muss, wir nicht“, betont Leiding und bereitet ihr Team „ganz entspannt“ auf das unverhoffte Gipfeltreffen vor. Mit einer eingespielten Mannschaft zu der seit 2020 mit Joana, Rahel und Rhea Rodehau auch drei Schwestern zählen.

„Sie sind bestens organisiert und diszipliniert, zudem auf allen Positionen stark besetzt“, zollt Kirchhofs Trainer Dragos Negovan dem Gegner Respekt, den er beim jüngsten 29:22-Sieg in Fritzlar unter die Lupe nahm. Im Vergleich dazu gesellt sich noch mehr „Leistung im Team“ (LiT) hinzu. Die Halblinke Ann-Cathrin Kaatze nämlich, die wegen einer Blauen Karte gesperrt war und mit 58/25-Treffern ebenso wie Kirchhofs Senkrechstarterin Deborah Spatz (57/16) zu den besten Torjägerinnen der Klasse zählt.

Deswegen stellt Negovan seine Torfrauen Sophia Ritter und Alica Schmicke auf reichlich Wurfkraft aus dem Rückraum, aber auch am Kreis vor, wo „wir ordentlich dagegenhalten müssen.“ Und lässt im eigenen Positionsangriff Lösungen suchen, um die kompakte 6:0-Deckung mit den groß gewachsenen Kaatze und Leonie Woebking zu beschäftigen. Verbunden mit der Hoffnung, sich am Samstagabend einen Vorteil im Dreikampf um die Aufstiegsrunde zu verschaffen.
Liga: Spieltag 7
Hannoverscher Sport Club von 1893  vs SG 09 Kirchhof
Saison 21 / 22
 30.10.2021

Spielbericht

Sebastian Schmidt

31.10.21

3. LIGA - Wellenbad der Gefühle beim 31:30
Deborah Spatz bleibt eiskalt und Kirchhof jubelt auch in Hannove 

Das war nichts für schwache Nerven: Handball-Drittligist SG 09 Kirchhof hat beim Hannoverschen SC den fünften Saisonsieg gefeiert. Allerdings erst in letzter Minute mit dem letzten Wurf. Dank Deborah Spatz, die eiskalt den entscheidenden Siebenmeter zum 31:30 (12:13) verwandelte.

Hannover – „Die Mädels sind klar und kühl im Kopf geblieben. Es ist ein Qualitätsmerkmal, dass wir erneut ein enges Spiel für uns entschieden haben“, erklärte SG-Coach Dragos Negovan. Sein Team erwischte einen schlechten Start, lag nach fünf Minuten mit 0:2 zurück, so dass Negovan früh eine erste Auszeit nehmen musste und umstellte. Spatz rückte auf die Mitte, Agustina Loro Jaén auf halbrechts und Marie Sauerwald (später effizient auch Frida Nygaard Ulrichsen) auf Linksaußen.

Fortan wurden die technischen Fehler weniger und die Ausbeute bei den Würfen besser. Besonders durch einfache Tore aus dem Rückraum durch Greta Kavaliauskaite, die zum 4:4 ausglich (14.), und Spatz fanden die Gäste ins Spiel. Das war wichtig, weil Ida Evjen erkältet hatte passen müssen. Ohne die Kapitänin leisteten Spatz und Angela Cappellaro Schwerstarbeit in der Deckung und wusste Torfrau Sophia Ritter mit zwölf Paraden zu gefallen.

Fragwürdige Rote Karte als Schock
Hannover hielt das Tempo hoch und blieb bis zum 18:18 (40.) dran. Dann schien ein 8:3-Lauf zum 26:21 (48.) die Vorentscheidung zu sein. Doch Pustekuchen. Zunächst kassierte Agustina Loro Jaén eine Zeitstrafe, soll beim Wiedereintritt eine Sekunde zu früh die Platte betreten haben – und sah prompt die Rote Karte, weil dies ihre Dritte war (52.). Diesen Schockmoment nutzte der HSC und war beim 27:28 (55.) und 28:29 (56.) wieder dran.

Mehr noch: Als dann auch noch Kavaliauskaite zwei Minuten runter musste, war guter Rat teuer. Binnen 40 Sekunden glichen Celina Männich und Marie Seidler aus. Kirchhof hatte nur noch einen Angriff. Angela Cappellaro zog einen Siebenmeter, Deborah Spatz übernahm Verantwortung und sorgte für Jubel in Grün und Weiß.

Kirchhof: Ritter, Schminke - Nygaard Ulrichsen 4, Pandza, Harder, Sauerwald 2, Koltschenko, Cappellaro 2, Alma Loro Jaén 3, Kavaliauskaite 9, Spatz 9/3, Agustina Loro Jaén 2.

SR: Majstrak/Reimann.

Z: 35. Siebenmeter: 4/6:3/3.

Zeitstrafen: 6:10-Minuten.

Sebastian Schmidt

29.10.2021

3. LIGA
Kirchhof ist gefordert bei heimstarkem HSC

Kirchhof – Die SG 09 Kirchhof geht auf Reisen. Gleich dreimal in Folge, denn dem Team von Trainer Dragos Negovan stehen in der 3. Handball-Liga drei Auswärtsspiele in Folge bevor. Zunächst am Samstag beim Hannoverschen SC (18 Uhr, Sporthalle Sahlkamp).

Und somit beim Aufsteiger von 2020, der mächtig Eindruck schindet. „Sie sind sehr diszipliniert, stellen eine gute Abwehr und sind gefährlich über die erste sowie zweite Welle“, macht Negovan deutlich. Davon kann auch Nachbar Fritzlar ein Liedchen singen. Denn die Germania gewann am ersten Spieltag gerade so mit dem letzten Wurf zum 24:23.

Anschließend besiegte das Team von Trainer Thomas Löw die Dortmunder Teams ASC (26:21) sowie BVB II (33:29) und musste sich bei seinen drei Heimspielen bislang lediglich LIT TRIBE mit 24:28 beugen. Neben Spielmacherin Marie Seidler (29 Tore) zählen auch Neuzugang Celina Männich (21/3, kam aus Rohrsen) und die Außen Naemi Leston (31, rechts) sowie Lola Luzie Heublein (21) zu den Waffen im Angriff.

„Wir müssen im Mittelblock gut stehen und dürfen keine einfachen Tore bekommen“, betont Negovan, der auch in den kommenden Wochen auf das Duo Alica Schminke und Sophia Ritter setzt. Denn die zweite neue Torfrau, Aleksandra Orowicz, muss zwar keine Schiene mehr am Bein tragen, befindet sich aber noch in der Reha ohne handballspezifisches Training.

Negovan gab seinem Team über das spielfreie Wochenende drei Tage frei, so dass einige Akteurinnen wie Katharina Koltschenko kleinere Blessuren auskurieren konnte und er bei den Feldspielerinnen aus dem Vollen schöpfen kann. „Wichtig ist, dass wir noch mehr Konstanz in unser Spiel bekommen“, sagt Negovan, der immer mehr Freude an seiner Flügelzange findet. Denn während Rechtsaußen Alma Loro Jaén auf Anhieb auftrumpfte, taucht auch die nachverpflichtete Linksaußen Martina Pandza verstärkt in der Torjägerliste auf und war an den jüngsten beiden Siegen mit zehn Treffern beteiligt: „Ihre Quote war von Anfang an gut, aber wir beziehen sie jetzt besser ein“, erklärt der SG-Coach.
Liga: Spieltag 6
SG 09 Kirchhof vs. Ibbenbürener SpVG 
Saison 21 / 22
 16.10.2021

Spielbericht

Ralf Ohm

17.10.2021

3. Liga
Kirchhof feiert ungefährdeten Pflichtsieg

Auch Pflichtsiege haben bisweilen ihren Reiz. Zumindest phasenweise. Etwa wenn der Favorit mal so richtig aufdreht und die Muskeln spielen lässt. Wie die SG 09 Kirchhof zwischen der 5. und 23. Minute. Da überrollte der Handball-Drittligist Aufsteiger Ibbenbüren und legte mit einem furiosen Zwischenspurt zum 14:6 den Grundstein zum ungefährdeten 29:21 (16:9)-Erfolg.

Melsungen - „Gut verschoben, gut geblockt und gut ausgeholfen“, lobte SG-Trainer Negovan seine 6:0-Deckung, die auch nach Meinung von Aufbauspielerin Spatz „viel kompakter als in den letzten Spielen stand.“ Der Gast bekam‘s zu spüren und erst mal kein Bein an die Erde. Für das erste Tor durch Hannah Schoppe benötigte das Zaletel-Team neun Minuten.

Kirchhofs Angriff brauchte dagegen etwas Anlaufzeit. Begann nervös und übermotiviert, ehe Rechtsaußen Alma Loro Jean den Bann brach (5.) und Rückraumspielerin Spatz nachlegte - 3:0 nach sieben Minuten. Als Greta Kavaliauskaite zum 7:3 traf (13.), war die Offensive des Gastgebers endgültig auf Kurs.

Denn danach klappten auch die „leichten“ Tore über die erste und zweite Welle, wurde Kreisläuferin Cappellaro erfolgreich gesucht, fand Spielmacherin Frida Nygaard die Lücken im gegnerischen Deckungsverband, der nach einem 4:0-Lauf zum 11:4 endgültig zu bröckeln drohte. Erst eine Kavaliauskaite-Zeitstrafe (23.) stoppte die Kirchhofer Herrlichkeit, ohne dass sich bis zur Pause Wesentliches an den einseitigen Kräfteverhältnissen änderte. „Das war gut für unser Selbstvertrauen“, freute sich die agile Angela Cappellaro.

Spatz und Cappellaro stark

Was für die zweite Hälfte nur noch in Ansätzen galt. Etwa wenn Deborah Spatz mit ihren präzisen Pässen die zweite Welle einleitete, nachrückte und selbst entschlossen vollendete. Vier Mal, ohne dass sich Ibbenbüren nur ansatzweise auf sie einstellen konnte. „Der Gegner war in der Rückwärtsbewegung ziemlich passiv und das habe ich genutzt“, erklärte die 22-Jährige ihr Erfolgsrezept. Ohne indes zu verhehlen, „dass wir in der zweiten Hälfte nicht mehr so richtig ins Rollen gekommen sind.“

Was nicht an der Abwehr oder an den Torfrauen Sophia Ritter und Alica Schmincke galt. „Beide haben geliefert“, stellt Dragos Negovan zufrieden fest. Nicht mehr liefern konnte sein Positionsangriff, denn der ließ sich von der nun offensiver agierenden Gästedeckung immer mehr den Schneid abkaufen: „Ibbenbüren hat spekuliert und so bei uns viele technische Fehler provoziert.“ Zudem vergaben Ida Evjen (Negovan: „Sie wollte zuviel auf einmal“) und Alma Loro Jean zu viele Chancen.

Womit klar wurde, was die neuformierte Mannschaft für die kommenden, wegweisenden Spiele noch verbessern muss: das Spiel ohne Ball. Dazu hat sie nun zwei Wochen Zeit, weil am kommenden Wochenende spielfrei ist. Was dem SG-Coach nach eigener Aussage durchaus recht ist.

10.10.2021

Ralf Ohm

3. Liga
SG-Trainer Negovan: Ein Sieg ist Pflicht  

Wenn der Tabellenvorletzte beim Vierten gastiert, sind die Rollen klar verteilt. „Ein Sieg ist Pflicht“, sagt daher Dragos Negovan, Trainer der SG 09 Kirchhof, vor dem Heimspiel gegen die Ibbenbürener Spielvereinigung (Sa. 18 Uhr Stadtsporthalle Melsungen). Auch mit Blick auf die kommenden Schlüsselspiele um die ersten beiden Plätze, die zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigen.

Kirchhof/Ibbenbüren - Umso demütiger reist der Aufsteiger an. „Wir sind klarer Außenseiter“, bekennt SV-Coach Ortmeyer. Allerdings: Eine Chance rechnet sich der 42-jährige B-Lizenz-Inhaber schon aus, „wenn es uns gelingt, das Spiel lange offen zu halten.“ Und wenn seine Mannschaft einen solchen Paradetag wie beim 35:24 gegen Recklinghausen erwischt, ihrem bisher einzigen Erfolg. Gegen jene Mannschaft, die sich beim 31:33 bei der SG 09 lange auf der Siegesstraße wähnte.

Für Kirchhofs Coach durchaus eine Warnung: „Wir dürfen Ibbenbüren nicht ins Umschaltspiel kommen lassen.“ Die erste und zweite Welle ist eine besondere Domäne der quirligen Theresa Beermann, mit 35/11-Treffern die bisher erfolgreichste Torschützin ihrer Mannschaft, die auch als Spitze einer 5:1-Deckung fungiert.

Spatz und Pandza immer stärker
In Kirchhof hat sich Deborah Spatz zur heimlichen Chefin aufgeschwungen: gesetzt im Mittelblock, als Strategin und Vollstreckerin im Rückraum (37/11)-Treffer. Linksaußen Martina Pandza leitete mit drei Treffern in Folge beim BVB II die Wende ein - und unterstrich mit insgesamt sieben ihre aufsteigende Form. Beide haben das vom Trainer verordnete Tempospiel verinnerlicht, für das ihm am Samstag auch Greta Kavaliauskaite zur Verfügung steht.

Woran es noch hapert, ist an einer ausgewogenen Balance mit der Abwehr. „Zuviele Gegentore“ hat Dragos Negovan ausgemacht und will daher unbedingt die Abstimmung der Torfrauen Sophia Ritter und Alicia Schmincke mit ihren Vorderleuten verbessern. Die Rückkehr von Aleksandra Orowicz deutet sich frühestens für das Spiel in Hannover am 30. Oktober an.

Für seinen Kollegen Selbstkritik auf ganz hohem Niveau, verkam seine Mannschaft doch im letzten Spiel gegen den Hannoverscher SC beim 30:39 zur Schießbude der Liga. Viele „individuelle Fehler“ machte Timo Ortmeyer dafür verantwortlich. Sein Kollege hielt sich bei seinem Videostudium mit diesem Spiel gar nicht erst auf, sondern konzentrierte sich auf Ibbenbürens Sieg gegen Recklinghausen.
Liga: Spieltag 5
BV Borussia 09 Dortmund II vs.SG 09 Kirchhof
Saison 21 / 22
 09.10.2021

Spielbericht

10.10.2021

Ralf Ohm

3. Liga
Martina Pandza sorgt für die späte Wende bei Kirchhofer 32:29-Erfolg

Kirchhofs Beharrlichkeit wurde belohnt. 50 Minuten lief der Handball-Drittligist bei der Bundesliga-Reserve von Borussia Dortmund einem Rückstand hinterher, um auf der Zielgeraden die Partie doch noch zu kippen. Mit einem 32:29 (12:15)-Erfolg festigte der Zweitliga-Absteiger seinen Platz in der Spitzengruppe und rang damit einen spiel- und laufstarken Gastgeber nieder, der das Spiel seit der 10. Minute bestimmt hatte.

Dotmund - Aus einem 5:5 (9.) wurde durch Lotte Iker und Merle Albers ein 7:5 (10.), worauf die nervös startenden Gäste erst mal keine adäquate Antwort hatten. „Wir haben uns im Angriff zu viele technische Fehler geleistet und uns in der Abwehr zu oft vereinzeln lassen“, analysierte Trainer Negovan die Schwächen seines Teams.

Die musste den BVB-Nachwuchs bis auf 9:14 ziehen lassen (27.), ehe der SG-Coach effektvoll eingriff. Die von ihm verordnete 5:1-Deckung mit „Störenfried“ Katharina Koltschenko zeigte nämlich postwendend Wirkung beim Gegner, der sich nun im Positionsangriff kaum noch durchsetzen konnte.

Zudem steigerte sich nach dem Wechsel Rechtsaußen Loro Jean und traf nach einigen vergebenen Chancen wesentlich präziser, während Rückraumspielerin Spatz noch mehr aufdrehte. Als Regisseurin und Vollstreckerin in Personalunion brauchte sie für ihre sieben Tore genau sieben Versuche. „Überragend“ fand das Dragos Negovan.

Trotzdem musste der bis zum 27:26 (52.) auf die ersehnte Wende warten. Dann versenkte Linksaußen Martina Pandza drei Tempogegenstöße und Alma Loro Jean traf zum 30:27 (56.) - ein fulminanter 4:0-Lauf sowie die Vorentscheidung und der Lohn für die engagierte Defensivarbeit der SG 09. Die letzten Zweifel am schwer erkämpften vierten Saisonsieg beseitigten Deborah Spatz (zum 31:28 und Fryda Niggaard Ulrichsen (zum 32:28).  


08.10.2021

Ralf Ohm

3. Liga
Kirchhofs Trainer Negovan warnt vor jungen Wilden des BVB

Nach dem passablen Pokalauftritt gegen Bundesligist HSG Bad Wildungen peilt Handball-Drittligist bei der Bundesliga-Reserve des BVB den vierten Saisonsieg an.

Kirchhof/Dortmund - Ein Ausbruch aus dem Alltag tut fast immer gut. Auch wenn er - auf den ersten Blick - nicht gerade mit Erfolg gesegnet ist. So hat die SG 09 Kirchhof in der zweiten Runde des DHB-Pokals durchaus Selbstbewusstsein getankt. Trotz der 22:33-Niederlage gegen den Erstligisten HSG Bad Wildungen und aufgrund einer zweiten Halbzeit (14:14), die als die bisher beste in der noch jungen Geschichte dieser neuformierten Mannschaft eingeht.

Da wurden die Räume gegen die offensive Deckung des Favoriten beherzt genutzt, stießen Spatz, Cappellaro und Co. mutig in die sich bietenden Lücken. Da hatten die renommierten Rückraumschützen des Gegners auf einmal ungeahnte Probleme, gegen die sich steigernde SG-Deckung zum Abschluss zu kommen, da lief die erste und zweite Welle des Gastgebers phasenweise richtig heiß. „So müssen wir immer spielen“, fordert Trainer Negovan. Schon für die kommende Partie beim BV Borussia 09 Dortmund II (Sa. 18 Uhr), damit bei der Reserve des Deutschen Meisters (2:6-Punkte) nichts anbrennt.

Gastgeber mit sechs Jugendnationalspielerinnen
Ein reines Nachwuchsteam mit sechs U 18-Auswahlspielerinnen und vier, die zumindest beim Bundesliga-Team regelmäßig mittrainieren (Lyna Schwarz, Jana Nordberg, Merle Albers und Lotte Iker). Torfrau Yan Li Stannies hatte beim 10. Heinrich Horn-Gedächtnisturnier, das der BVB überlegen gewann, eindrucksvoll ausgeholfen.

„Alle sind gut ausgebildet und immer für eine Überraschung gut“, warnt Dragos Negovan daher seine Schützlinge, die für seinen Kollegen Tobias Fenske „klarer Favorit“ sind. Was nichts daran ändert, „dass wir Kirchhof ärgern wollen“. Mit einer aggressiven Abwehr und schnellem Umschalten, was wiederum die Gäste, die weiter auf Greta Kavaliauskaite (Lehrgang mit litauischer Nationalmannschaft) verzichten müssen, zu „sicheren Abschlüssen“ (Negovan) verpflichtet.

Die zuletzt höchst agile Rechtsaußen Alma Loro Jeán sieht ihr Team gar erst bei „80 Prozent ihres Leistungsvermögens“. Das lässt hoffen, dass die Mannschaft in der Meisterschaft auf Kurs bleibt. Wenn sie denn an die letzte Pokalleistung anknüpft.
Pokalspiel DHB
SG 09 Kirchhof  vs HSG Bad Wildungen Vipers
Saison 21 / 22
 02.10.2021

01.10.2021

Ralf Ohm

Kirchhofs hält beim 22:33 gegen Bad Wildungen eine Halbzeit mit

Es kam wie es normalerweise kommt, wenn ein Handball-Erstligist in der zweiten Rundes des DHB-Pokals seine Visitenkarte bei einem Drittligisten abgibt. Zumindest eine Halbzeit lang. Da legte der Favorit, die HSG Bad Wildungen, mit einem 19:8-Vorsprung die Basis zum letztlich ungefährdeten 33:22-Erfolg. Der nichtsdestotrotz dem Außenseiter aufgrund einer ausgeglichen zweiten Hälfte Mut für die kommenden Aufgaben in der Meisterschaft machte.

Melsungen - „Meine Mannschaft hat sich tapfer geschlagen“, konnte SG-Coach Negovan nach 60 Minuten mit Fug und Recht behaupten. Nach den ersten 30 nicht. Da bekam sie ihre Grenzen aufgezeigt, wurde vom Tempospiel des Nachbarn überrollt, der frühzeitig - 12:4 nach 15 Minuten - für klare Verhältnisse sorgte.

Kirchhof biss sich trotz unermüdlichen Anrennens an der starken 6:0-Deckung vor der starken Torfrau Schüpbach die Zähne aus. Und lief ohne Rückraumspielerin Greta Kavaliauskaite (für die litauische Nationalmannschaft im Einsatz) in einen Tempogegenstoß nach dem anderen, wobei sich Larissa Platen als sichere Vollstreckerin auszeichnen konnte.

Das gefiel HSG-Trainerin Bremmer: „Mit der Leistung in der ersten Halbzeit bin ich sehr zufrieden.“ Allerdings: „Mit unserem Auftreten nach der Pause überhaupt nicht.“ Denn da spielte der Gastgeber auf einmal mutig mit, was gleich mal die quirlige Alma Leon Jean mit vier Treffern zum zwischenzeitlichen 14:22 (38.) unter Beweis stellte. „Wir haben mit viel mehr Tempo und Druck gespielt“, erklärte die Rechtsaußen die Leistungssteigerung ihrer Mannschaft.

Alma Leon Jean dreht auf
Die keineswegs darauf zurück zu führen war, dass der Gast einen Gang zurückschaltete. Nein, er wurde von einem Drittligisten gebremst, der seinen Respekt endlich ablegte und wie von Dragos Negovan in der Pause gefordert, „frei“ aufspielte. Auch Deborah Spatz und Angela Cappellaro stießen entschlossen in die Lücken der Bad Wildunger 4:2-Deckung - ein Experiment, das ziemlich daneben ging. „Wir wollten den Gegner noch früher unter Druck setzen, waren dabei aber viel zu ungeduldig“, bekannte Tessa Bremmer.

Die eingewechselte Manuela Brütsch, die zwei Siebenmeter parierte, verhinderte Schlimmeres, doch die Dominanz des Favoriten war dahin. Auch weil Kirchhofs _Abwehr viel kompakter stand, aggressiv im Verbund verteidigte und sich dahinter Torfrau Schmincke einige Male auszeichnen konnte.

Die Schlussphase gehörte sogar den Kirchhoferinnen, die sich schließlich über ein Remis (14:14) freuen konnten. In der zweiten Halbzeit.

01.10.2021

Ralf Ohm

Kirchhofs Trainer feilt an 6:0-Deckung vor Pokal-Hit gegen Bad Wildungen

Dragos Negovan spricht von einem „leichten“ Spiel. Was auf den ersten Blick kaum nachvollziehbar ist, schließlich bekommt es seine Mannschaft, Drittligist SG 09 Kirchhof, in der zweiten Runde des DHB-Pokal mit Erstligist HSG Bad Wildungen (Sa. 18 Uhr) zu tun - eine schwere, kaum lösbare Aufgabe.

Kirchhof - Worauf sich der SG-Trainer indes bezieht, ist die psychologische Ausgangsposition: „Wir haben nichts zu verlieren und können befreit aufspielen.“ Der Druck - und damit die Furcht vor einer wenn auch höchst unwahrscheinlichen Blamage - liegt in der Tat bei den Gästen. Die wollen nach vier Niederlagen in der Meisterschaft endlich ihren ersten Saisonerfolg feiern. „Ein Sieg würde uns sehr gut tun“, gesteht Trainerin Tessa Bremmer, die weiterhin auf die Neuzugänge Julie Hafner und Leonie Patorra verzichten muss: „Wir wollen bei beiden kein Risiko eingehen.“

SG-Trainer Negovan kann bei seinen Feldspielerinnen personell aus dem Vollen schöpfen. Während die Außen Martina Pandza und Alma Jaén Loro sowie Kreisläuferin Angela Cappellaro gesetzt sind, streiten im Rückraum fünf Spielerinnen um die drei Positionen. Der Konkurrenzkampf scheint insbesondere Deborah Spatz gut zu tun, übernahm die Aufbauspielerin doch in den letzten Partien immer mehr Verantwortung. Ihr Coach freut sich weiterhin über ihren Zug zum Tor, den die 21-Jährige insbesondere in der ersten Hauptrunde unter Beweis stellte und beim 25:22 gegen Zweitligist Wuppertal mit 9/2 - Treffern zur Matchwinnerin avancierte.

Hoffnungsträgerin Deborah Spatz
Die größeren Probleme plagen den SG-Trainer derzeit in der Abwehr. „Wir haben ein wenig unsere Kompaktheit aus der Vorbereitung verloren und lassen uns zu oft vereinzeln“, kritisiert er seine 6:0-Deckung. Weiterhin ist auch das Zusammenspiel zwischen Mittelblock und Torfrau Sophia Ritter verbesserungswürdig. Die 20-Jährige beginnt oft stark, um dann stark abzubauen. Die als Nummer eins im SG-Kasten vorgesehene Aleksandra Orowicz ist noch verletzt. 

Defensive Defizite, an denen Dragos Negovan intensiv im Training gearbeitet hat. Verlangt „mehr Aggressivität“ von seinen Schützlingen, um es Bad Wildungens Rückraum mit Jana Scheib (rechts), Munia Smits (links) und Maxime Struijs (Mitte) nicht allzu „leicht“ zu machen. Denn das war mit dem „leichten Spiel“ bestimmt nicht gemeint.


30.09.2021

Ralf Ohm

Vipers angeschlagen und trotzdem Favorit im Pokal-Hit bei der SG 09 Kirchhof

Zumindest eins hat die kleine der großen „Schwester“ vor dem Pokalduell der 2. DHB-Hauptrunde voraus: Während die SG 09 Kirchhof in bisher vier Meisterschaftsspielen drei Siege einfuhr, wartet die HSG Bad Wildungen nach vier Anläufen immer noch auf ihren ersten Saisonerfolg. Was nichts daran ändert, dass der heimische Handball-Drittligist am Samstag (18 Uhr Stadtsporthalle Melsungen) gegen den Erstligisten klarer Außenseiter ist.

Bad Wildungen/Kirchhof - „Die Favoritenrolle müssen wir annehmen, keine Frage“, sagt Vipers-Trainerin Bremmer. Um die dritte Runde zu erreichen - und um das nötige Selbstvertrauen für die kommenden wegweisenden Bundesliga-Spiele zu tanken. Das hat doch arg unter dem 0:8-Punkte-Start gelitten. Wobei Tessa Bremmer weniger die vier Niederlagen als „die Art und Weise, wie wir uns präsentiert haben“ wurmt. Denn: „Wir können besser spielen, viel besser.“

Besser als bei der letzten 23:41-Niederlage in Bietigheim, als sie nach zehn Minuten bereits neun technische Fehler ihrer Schützlinge notiert hatte. Besser als beim 24:27-Saisonauftakt gegen Bayer Leverkusen, von den ersten vier Gegnern wohl der einzig schlagbare. „Das war schon enttäuschend und machte es danach mental viel schwieriger“, gesteht die ehemalige niederländische Nationalspielerin.

Die baut mangels Alternativen und der Verletzung der beiden Neuzugänge Julie Hafner (von BVB U 19/Kapselverletzung) und Leonie Patorra (Bietigheim/Zehenbruch) auf die Stammsieben der letzten Saison. „Unser Gerüst“, das indes noch ein wenig wacklig ist, weil Leistungsträgerinnen wie Manuela Brütsch, die Torfrau der Schweizer Nationalmannschaft, Linkshänderin Jana Scheib und Spielmacherin Maxime Struijs noch nicht in Topform sind. So mangelte es besonders an Torgefahr aus dem Rückraum, die allenfalls von Munia Smits - mit 23/3-Treffern die bisher mit Abstand beste HSG-Torschützin - ausgeht.

Die weiteren „Neuen“ Anika Hampel (vom FSV Mainz 05), Verena Oßwald (EH Aalborg) und Jolina Hunstock (Thüringer HC) kommen bisher nur sporadisch zum Einsatz. „Sie sind alle talentiert, brauchen aber noch Zeit, um den Sprung zu schaffen“, erklärt die 38-Jährige, seit 2011 in der Kurstadt.

Also müssen es auch in Melsungen am Samstag  die gewohnten Leistunsträgerinnen richten. Bei einem Gegner, der laut Bremmer „frei aufspielen kann“. Und „viele Emotionen ins Spiel bringen wird.“ Und weiß, wie es sich anfühlt, das Feld als Gewinner zu verlassen. Zumindest einen Vorgeschmack darauf wollen sich im Pokal-Derby die Vipers verschaffen, ehe in der 1. Bundesliga Gegner wie HL Buchholz 08-Rosengarten und SV Union Halle-Neustadt auf die Südwaldeckerinnen warten, gegen die ein Sieg Pflicht ist.
Liga: Spieltag 4
SG 09 Kirchhof : PSV Recklinghausen
Saison 21 / 22
 25.09.2021

Spielbericht

Wir gewinnen 33:31 gegen die PSV Recklinghausen

Deborah Spatz und Angela Cappellaro haben die Löwinnen im Spiel gehalten. Die Flügelzange, Martina Pandza und Alma Jaen Loro, hat wichtige Treffer in schwierigen Phasen erzielt.

Nun gilt der Vorbereitung auf das Pokalspiel gegen die HSG Bad Wildungen, Vipers das Augenmerk.

Zuvor noch einen herzlichen Dank an alle Fans für die Unterstützung.

Die Zahl des Tages:

2.900‼️☘Zweitausendneunhundert Kilometer! Die Eltern von Agustina und Alma Jaen Loro hatten eine ganz lange, eine zweitägige Anreise. Die Ankunft in der Stadtsporthalle war eine sehr schöne Überraschung für die spanischen Zwillinge.

26.09.2021

Marcel Glaser

3. Liga Angela Cappellaro macht Kirchhofs Sieg perfekt

Nach 16:20-Rückstand gelingt Handball-Drittligist SG 09 Kirchhof noch ein 33:31-Erfolg gegen Recklinghausen.

Melsungen - Das Schicksal ist ein schwieriger Zeitgenosse. Denn eigentlich hatten die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof den Ball in der letzten Spielminute schon vertändelt, während der PSV Recklinghausen bereit zum Gegenstoß war. Doch das Spielgerät landete auf Umwegen vor den Füßen von SG-Kreisläuferin Cappellaro. Und die ließ es sich nicht nehmen und vollstreckte eiskalt zum 32:30. Und sicherte damit den 33:31-Erfolg des heimischen Handball-Drittligisten.

„Da ist mir das Herz kurz stehengeblieben“, bekannte SG-Coach Dragos Negovan, während sein Kollege Daniel Schnellhardt mit dem Ausgang der Partie haderte: „Ein Remis wäre für uns verdient gewesen“. Zumal die rasante Partie nach der Pause zu Gunsten seiner Schützlinge zu kippen schien. Weil Kirchhofs Defensive gegen die beiden überragenden Halben Lara Janz und Stella Krüger keinen Zugriff fand - und auch Sophie Ritter im Tor nach einer starken Anfangsphase keine Hand mehr an den Ball bekam. Mit der Folge, dass die Löwinnen nach dem 16:17-Pausenstand plötzlich mit 16:20 (33.) in Rückstand gerieten.

„Wir machen in der Abwehr zu viele Fehler“, analysierte Torjägerin Deborah Spatz. Die Spielmacherinhatte großen Anteil daran, dass Kirchhof wieder zurück in die Partie fand. Weil sie als Antreiberin entschieden die zweite Welle der SG anfeuerte. Daneben rackerte Angela Cappellaro unermüdlich am Kreis und war oftmals nur mit einem Foul zu stoppen. Als Linksaußen Martina Pandza mit einem Doppelschlag zum 26:26 (49.) traf, war der Boden für eine spannende Schlussphase bereitet.

„Wir haben nicht fehlerfrei gespielt, aber richtig gekämpft und nie aufgegeben“, sagte Spatz. Dazu machte sich die Umstellung auf eine 5:1-Formation mit „Spitze“ Katharina Koltschenko bezahlt. Weil sich der PSV-Angriff mit dieser Deckungsvariante plötzlich schwertat und kaum noch zu klaren Torchancen kam.

24.09.2021

Marcel Glaser

3. Liga Kirchhof will gegen PSV Recklinghausen zurück in die Erfolgsspur

Siege sind süß, heißt es, aber Niederlagen bringen weiter. Allerdings nur, wenn die unterlegene Mannschaft ihre Fehler konsequent analysiert, aufarbeitet und in eine Perspektive umwandelt. So wie die SG 09 Kirchhof, die gegen den PSV Recklinghausen am Samstag (18 Uhr, Stadtsporthalle Melsungen) wieder in die Erfolgsspur zurückkehren will.

Kirchhof - „So etwas darf uns nicht mehr passieren“, stellt SG-Coach Dragos Negovan klar. Und meint damit vor allem die Defensivleistung bei Neuling ASC Dortmund, die in der ersten Saisonniederlage mündete. Denn da präsentierte sich die 6:0-Abwehr der Löwinnen um Greta Kavaliauskaite, Angela Cappellaro und Deborah Spatz zu nachlässig und behäbig.

Mit Recklinghausen erwartet die Gastgeberinnen eine ungleich schwerere Herausforderung. „Das ist eine sehr gute Mannschaft, die auf jeder Position doppelt besetzt ist und die ihre Angriffe sehr diszipliniert ausspielt, aber auch schnell im Tempogegenstoß ist“, warnt der Kirchhofer Trainer vor den Westfälinnen.

Sein Gegenüber Daniel Schnellhardt verfolgt eine klare Spielphilosophie. „Die meisten Spiele werden durch zu viele einfache technische Fehler entschieden“, sagt der PSV-Trainer und ergänzt: „Wir wollen hinten sicher stehen und einfache Tore aus der ersten Welle werfen.“ Dafür hat er intensiv an der 6:0-Deckung gearbeitet. Das Saisonziel ist der sechste Tabellenplatz, um so der Abstiegsrunde zu entgehen.

Die Fäden im Spiel der Gäste zieht Regisseurin Lara Janz. Die Kapitänin ist ebenso wie Kreisläuferin Zoe Stens mit einem Zweitspielrecht vom TVB Wuppertal ausgestattet. Eben jenem Team, dass in der ersten Pokalrunde bei der SG mit 22:25 den Kürzeren zog. Dazu kommen die beiden flinken Außen Joana Kegelmann und Leonie Schmidhuber sowie die 32-Jährige Linkshänderin Stella Krüger (zuvor Kramer) im rechten Rückraum. Sie spielte mit Borussia Dortmund und Beyeröhde in der Bundesliga und absolvierte ab März 2016 auch 20 Länderspiele (21 Tore) für die deutsche Nationalmannschaft. Das Tor hütet Urgestein Iris Schultz. Sie trägt seit 1992 das PSV-Trikot und feiert am Samstag ihren 51. Geburtstag, womit sie die älteste Spielerin sein dürfte.
Liga: Spieltag 3
ASC Dortmund 09 : SG 09 Kirchhof
Saison 21 / 22
 19.09.2021

Spielbericht

19.09.2021

Marcel Glaser

Handball-Drittligist SG 09 
Kirchhof patzt in Dortmund

Das kommt unerwartet! Statt den Schwung des Derbysiegs mitzunehmen, kassierten die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof einen herben Dämpfer. Das Team von Trainer Dragos Negovan musste in Nordrhein-Westfalen die erste Saisonniederlage hinnehmen und unterlag Drittliga-Aufsteiger ASC Dortmund sensationell mit 30:33 (17:19).

Dortmund – Die Tabellenführung gaben die Löwinnen dadurch an die Bundesliga-Reserve der HSG Blomberg-Lippe ab. „Das Problem war unsere Abwehr. Wir haben die gegnerische Kreisläuferin nie in den Griff bekommen“, analysierte SG-Coach Negovan. Der Zweitliga-Absteiger lag schnell mit 1:4 (5.) zurück, ehe die Nordhessinnen besser in die Partie fanden. Greta Kavaliauskaite, Ida Evjen und Alma Loro Jaen drehten einen 5:6-Rückstand (11.) in eine 8:6-Führung (13.).

Doch in der Defensive fand Kirchhof kaum ein Mittel gegen die starke Kreisläuferin Vivien Busse (11/7) und die beiden Rückraumschützinnen Maren Rynas und Annika Kriwat (beide 7). Das Trio erzielte allein 25 der 33 Dortmunder Treffer. Häufig kam die Negovan-Sieben in der Defensive zu spät. Die Folge: Sieben Strafwürfe und acht Zeitstrafen.

Keine Lösungen gegen Kreisläuferin Busse
Eine Zeitstrafe gegen Kavaliauskaite nutzen die Westfälinnen, um sich von 11:10 (18.) auf 17:12 (24.) abzusetzen. Ida Evjen, die vom Siebenmeterpunkt die Nerven behielt, und Rechtsaußen Alma Loro Jaen hielten mit ihren Treffern dagegen. So blieb die SG zur Pause mit 17:19 noch in Schlagdistanz.

Nach Wiederanpfiff verlief die Partie zunächst ausgeglichen. Bis zum 22:22 (40.) durch Evjen konnte sich keine Seite entscheiden absetzen. Dann zog Dortmund auch dank zweier Zeitstrafen gegen Martina Pandza und Angela Cappellaro auf 29:25 (50.) davon. „Wir haben in der Abwehr einfach keinen Zugriff bekommen“, ärgerte sich Negovan.

Umstellung half nicht
Auch die Umstellung von 6:0 auf eine 5:1-Deckung half nicht. Deborah Spatz verkürzte mit ihrem achten Treffer noch auf 29:31 (58.), bevor Dortmunds Spielmacherin Annika Kriwat und Sara Gesing mit ihren Toren die erste Kirchhofer Saisonniederlage besiegelten.

Im Heimspiel gegen den PSV Recklinghausen ist kommende Woche eine deutliche Leistungssteigerung notwendig, bevor die SG am 2. Oktober im Pokal auf Bundesligist HSG Bad Wildungen.

Kirchhof: Ritter, Schmincke – Nygaard 3, Pandza 1, Harder, Evjen 8/7, Koltschenko, Cappellaro 4, Alma Loro Jaen 4, Kavaliauskaite 1, Spatz 8, Agustina Loro Jaen 1. SR: Dux/Follmert. Z: 132. Siebenmeter: 7/7:7/7. Zeitstrafen: 6:12 Minuten.

17.09.2021

Marcel Glaser

Stärke Umschaltspiel und volle Konzentration
3. LIGA - Kirchhof in Dortmund gefordert
 
Kirchhof – Die SG 09 Kirchhof strotzt wieder vor Selbstvertrauen. Doch nach der Kür folgt die Pflicht. Den Schwung des Derbysieges gegen Fritzlar wollen die SG-Handballerinnen unbedingt mitnehmen, um beim ASC Dortmund (So. 15.30 Uhr) den dritten Saisonsieg in der 3. Liga einzufahren.

Dabei erwartet das Team von Dragos Negovan einen unangenehmen Gegner. „Sie spielen eine offensive 5:1-Deckung und setzten auf das schnelle Spiel nach vorne“, warnt der Kirchhofer Trainer vor dem flinken Umschaltspiel der Westfälinnen. Dortmund war nach dem Saisonabbruch im Sommer 2020 dank einer „Wildcard“ aufgestiegen.

Der ASC kann auf eine eingespielte Mannschaft zurückgreifen. Jana Müllmann (Königsborn), Tabita Breitsprecher (Rostock) und Kira Barnaoui (2. Mannschaft) haben das Team verstärkt, nur Vanessa Seckelmann (Ziel unbekannt) verließ den Verein. Ihre starke Frühform stellte die Sieben von Trainer Dirk Niedergriese, der 2020 vom Co-Trainer zum Chefcoach aufstieg, beim 31:17-Auftaktsieg gegen Ibbenbüren unter Beweis. Auch wenn es danach eine 21:26-Niederlage beim Hannoverschen SC hinzunehmen galt.

Herausragend in beiden Partien mit zusammen 22 Treffern: Die bundesliga-erfahrene Spielmacherin Annika Kriwat, die 2018 mit der Polizei-Nationalmannschaft Europameisterin wurde. Auf sie muss die SG-Defensive um Angela Cappellaro, Greta Kavaliauskaite und Deborah Spatz besonders achten.

Daneben sind im Rückraum Torjägerin Carolin Hohloch, Delia Topp und Maren Rynas gesetzt. Am Kreis wirbelt Vivien Busse, auf den Flügeln Julia Eckhart und Sonia Zander. Das Tor hütet die routinierte Marina Wilkus.

SG-Coach Negovan will den Fokus auf das eigene Spiel richten. Das trotz aller Freude über den souveränen Derbyerfolg durchaus Schwächen offenbarte. „Gegen Fritzlar hatten wir einen 15-minütigen Blackout, haben schlecht abgeschlossen und uns zu viele individuelle Fehler geleistet. Wir müssen die Konzentration hochhalten“, fordert der SG-Coach. Und setzt besonders auf das starke Umschaltspiel in den erweiterten Gegenstoß, von dem zuletzt neben Rechtsaußen Alma Loro Jaen auch Kavaliauskaite profitierte.
Liga: Spieltag 2
SG 09 Kirchhof : Germania Fritzlar
Saison 21 / 22
 12.09.2021

Spielbericht

14.09.2021

Marcel Glaser

Fritzlars Talente zeigen sich
SG 09 Kirchhof als souveräner Derby-Sieger: Clever und mit Leichtigkeit

Es gibt im Handball Siege, die mehr wert sind als nur zwei Punkte. Weil sie eine solche Energie freisetzen können, dass sie Formkurven und Saisonverläufe beeinflussen. Das Drittliga-Derby zwischen der SG 09 Kirchhof und dem SV Germania Fritzlar könnte so eine Partie gewesen sein.

Melsungen – Denn während die Gastgeberinnen nach dem 30:22 vor Selbstbewusstsein nur so strotzen, überwiegt bei den Domstädterinnen der Frust.

Kirchhof
Von Anspannung keine Spur. Schon beim Aufwärmen und Einwerfen machten die Kirchhofer Spielerinnen einen entspannten Eindruck, lachten und scherzten untereinander. „Handball muss Spaß machen“, sagt SG-Rückraumspielerin Ida Evjen. Und das Lachen ist zurück bei den Löwinnen.

Nichts ist mehr zu spüren von der Verkrampftheit der abgelaufenen Spielzeit. „Das ist ein großer Unterschied. Wir haben viel mehr Selbstvertrauen“, sagt die neue Kapitänin. Und zeigt sich begeistert davon, wie schnell die neuformierte Mannschaft inklusive Trainer Dragos Negovan bereits zusammengefunden haben.

Selbstvertrauen, das in spielerischer Leichtigkeit mündete. Und auch Greta Kavaliauskaite zu beflügeln schien, die ihr Können mit neun Treffern eindrucksvoll unter Beweis stellte und im Kirchhofer Mittelblock an der Seite von Deborah Spatz eine starke Partie ablieferte. Sinnbildlich ihr technisch feiner Dreher zum 30:22-Endstand. Offensiv tritt Kirchhof variabler auf und hat mit Spatz, Kavaliauskaite, Evjen und Agustina Loro Jean viele Möglichkeiten. Und wenn aus der zweiten Reihe mal nichts ging, fand die SG-Rückraumreihe Angela Cappellaro am Kreis, die häufig nur per Foul zu stoppen war.

Ein „bisschen nervös“ seien sie aber schon gewesen, gab Evjen zu: „Wir wollten uns gut präsentieren und so viel zeigen“. Dies gelang besonders in der Anfangsphase „Fritzlar hat alles gegeben, aber wir standen gut und jeder hat dem anderen geholfen“, betont die Kapitänin.

Dabei verteidigte ihre Mannschaft auch cleverer. Während Fritzlar sechs Zeitstrafen kassierte, musste einzig Kirchhofs Spanierin Agustina Loro Jean für zwei Minuten auf die Bank. Da fiel es auch nicht ins Gewicht, dass Sophia Ritter und Alica Schmincke im Torhüterduell mit Fritzlars Paula Küllmer unterlegen waren.

Fritzlar
„Wir haben es selber verbockt“, erklärte die reaktivierte SVG-Kreisläuferin Hannah Puntschuh enttäuscht, „weil wir im Angriff kein Mittel gefunden haben“. Vor allem zu Beginn war Fritzlar nicht auf der Höhe. In der Abwehr war die 5:1-Formation mit Hannah Berk als Vorgezogene nicht in der Lage, den starken Kirchhofer Rückraum auszubremsen. Und in der Offensive agierte Spielmacherin Xenia Arendt indisponiert.

Zudem verstrickte sich das Team in wenig aussichtsreiche Einzelaktionen. „Die Aufregung war vielleicht zu groß. Wir haben zu viel Respekt gehabt und unsere Fähigkeiten nicht ausgespielt“, sagte Maria Kiwa, die in der Anfangsphase mit ihren vier Toren neben der 16-Jährigen Melina Hahn ein Lichtblick war.

„Wir waren im Angriff verunsichert, uns hat das Tempo gefehlt und wir haben wieder zu viele technische Fehler gemacht“, erklärte Kiwa den Fritzlarer Einbruch.

So nutzte SVG-Trainer Lucky Cojocar die Schlussphase, um seinen jungen Talenten Einsatzzeiten zu verschaffen. Neben Chantal Reimbold im linken Rückraum durfte sich auch die erst 16-jährige Paulina Kauffeld als Spielmacherin probieren. Und die nutzte ihre Chance, stieß mutig in die Lücken und krönte ihr Drittliga-Debüt mit ihrem ersten Treffer. Und deutete damit das Potenzial an, dass das junge Team aus der Domstadt besitzt.

12.09.2021

Sebastian Schmidt

3. Liga:
SG 09 Kirchhof lässt im Derby gegen Germania Fritzlar die Muskeln spielen

Die Fronten sind geklärt. Eindeutig sogar, denn die Handballerinen der SG 09 Kirchhof behielten im Drittliga-Derby gegen den SV Germania Fritzlar klar mit 30:22 (15:13) die Oberhand. Und führen somit nach zwei Spieltagen die Tabelle der Staffel C souverän an.

Melsungen – „Unsere Abwehr sowie die erste und zweite Welle waren der Schlüssel für den Erfolg“, lobte SG-Coach Dragos Negovan sein Team. Stolz darüber, dass es den „Derby-Fight“ angenommen hat. Mehr noch. In den ersten 16 Minuten überrollte Kirchhof seinen Rivalen regelrecht. Da hatte Greta Kavaliauskaite viel zu viel Platz, um sich ihre Schlagwürfe zu nehmen und zu treffen. Da wuchs die Litauerin auf der Gegenseite zusammen mit Deborah Spatz zu einem Turm im Mittelblock auf, der für die Germania uneinnehmbar schien. Und da ließen sich die Gastgeberinnen auch von einer frühen Auszeit von SVG-Coach Lucky Cojocar nicht beeindrucken. Über 3:1 (5., Cappellaro), 6:2 (9., Spatz) und 9:3 (16., Kavaliauskaite) enteilten die Grün-Weißen schnell.

„Dann haben wir gedacht, dass alles von selbst geht. Dafür haben wir die Quittung bekommen“, sagte Negovan zur zweiten Hälfte des ersten Durchgangs, in dem plötzlich die Domstädterinnen den Ton angeben und neuen Mut schöpften. Weil Kreisläuferin Hannah Puntschuh ihre Zweikämpfe gewann. Weil die Hereinnahme von Lisa-Marie Merck das spielerische Niveau erhöhte. Und weil die Umstellung von 5:1 auf eine 6:0-Deckung Sicherheit gab. Tor um Tor holten die Gäste über 10:7 (22., Kiwa in Unterzahl), 11:10 (26., Hahn) bis zur Halbzeit auf, als Spatz ihrer SG noch einen knappen 15:13-Vorsprung rettete.

Halbzeitpause kam Kirchhof entgegen
„Die Pause kam für uns zur richten Zeit“, wusste Negovan und atmete ebenso tief durch wie seine Ehefrau Rocsana als frühere Kirchhof-Spielerin im Publikum und alle die, die es mit den Löwinnen halten. Auf der anderen Seite musste Cojocar mit ansehen, „dass wir wieder Probleme im Positionsangriff hatten, uns zu viele technische Fehler leisteten und einfach zu viel Respekt vor dem starken Gegner hatten.“

Kirchhof machte kurzen Prozess. Nach einem 5:1-Lauf war mit Kavaliauskaites Treffer zum 20:14 schon eine Vorentscheidung gefallen (43.). Auch, weil die erste Parade von Torfrau Alica Schmincke mehr war – weil sie den Wurf von Luisa Krüger sogar festhalten konnte (41.). Selbst die unfreiwillige Pause für Kreisläuferin Cappellaro, die einen Schlag auf die Nase bekam, steckte das Negovan-Team weg. Um das Ergebnis in der Schlussphase nicht nur in die Höhe zu treiben, sondern die Zuschauer auch mit feinen Toren zu begeistern.

Sehenswerte Tore und Lob aus Fritzlar
Da setzte Linksaußen Pandza den Ball perfekt in den Winkel zum 25:16 (51.), da meldete sich Cappellaro mit einem eleganten Heber zum 27:17 zurück (54.). Da setzte Kavaliauskaite mit einem Dreher den Schlusspunkt (60.). Alles derart spielerisch leicht, dass Cojocar bekräftigte: „Kirchhof kann sich nur selbst schlagen.“ Das wiederum nahm Landsmann Negovan mit einem leichten Lächeln zur Kenntnis.

Kirchhof: Ritter (5 P./12 GT), Schmincke (2/10) - Nygaard Ulrichsen, Pandza 3, Harder, Sauerwald, Evjen 2/1, Koltschenko, Cappellaro 3, Al. Loro Jean 4, Aug. Loro Jean 2, Kavaliauskaite 9, Spatz 7/4.

Fritzlar: Gürbig (1/6), Küllmer (11/24) - Dietrich 3, Holeczy, Reimbold 1, Ahrend 1, Puntschuh 3, Berk 3, Kauffeld 1, Kiwa 5, Hahn 2, Krüger 2/1, Merck 1.

SR: Scheller/Walther. Z: 239

Siebenmeter: 5/6:1/1.

Zeitstrafen: 2:12 Minuten.


11.09.2021

Sebastian Schmidt

3. Liga:
Heißes Derby zwischen SG 09 Kirchhof und SV Germania Fritzlar: „Alles Einstellungssache“

Jetzt schlägt‘s 13! Zum 13. Mal messen sich die SG 09 Kirchhof und der SV Germania Fritzlar in einem Derby in der 3. Handball-Liga (So. 16 Uhr, Stadtsporthalle Melsungen). Naturgemäß favorisiert sind die Gastgeberinnen.

Kirchhof/Fritzlar – Die bislang nach sieben Siegen, zwei Unentschieden und drei Niederlagen die Nase vorn haben. Doch ein Fakt macht das anstehende Kräftemessen zu einer Besonderheit. Nicht eine aktuelle Kirchhof-Spielerin stand in der Saison 2016/2017, als jeder Verein einmal in den direkten Duellen triumphierte, im Kader. Auf der einen Seite durchaus ein Vorteil für die SG 09, weil alle Akteurinnen unbelastet sind und frei aufspielen können. Allerdings auf der anderen Seite auch mit der Ungewissheit verbunden, welch" eigene Dynamik solche Partien haben können.

Gut für Kirchhof, dass der neue Trainer weiß, um was es geht: „Seit unserem Sieg am Samstag in Wolfsburg liegt der Fokus voll auf Fritzlar. Ich versuche alles, dass die Mädels in Derby-Stimmung kommen“, betont Dragos Negovan. Der Rumäne kramte sogar in seinen alten Aufzeichnungen nach Videos aus Spielen zu seiner Zeit (als Spieler und Trainer) mit Gensungen/Felsberg gegen Eintracht Baunatal oder auch SVH Kassel.

Besonderes Wiedersehen für beide Trainer
Der 47-Jährige liebt Nachbarschaftsduelle und freut sich auf ein unverhofftes Wiedersehen. Denn vor über 25 Jahren spielte er im Trikot von Universität Timisoara und Universität Bakau in seiner Heimat als talentierter Rechtsaußen in der 1. Liga auch gegen Steaua Bukarest. Dort wiederum führte ein kraftvoller Stratege umsichtig Regie und schaffte es gar in die Nationalmannschaft: Lazar Constantin Cojocar. Jahre später hatten beide in der deutschen Oberliga das Vergnügen. Negovan im Trikot des TV Rheinheim, Cojocar im Dress der SG Ansbach.

„Dragos ist ein guter Junge. Er hatte damals schon viel Handballverstand, ausgestattet mit toller Sprungkraft und einem guten Auge“, lobt Cojocar, den jeder nur „Lucky“ nennt, seinen Gegenüber. Dementsprechend groß ist die Vorfreude der Beiden auf ein Wiedersehen nach fast 20 Jahren. Cojocar spart nicht mit Lob und zeigt sich angetan von der Arbeit des neuen SG-Coaches: „Dragos hat aus super Neuzugängen schnell ein starkes Team geformt, das ein kurzes Gastspiel in der 3. Liga geben wird. Deswegen ist es für uns das leichteste Spiel der Saison“, betont der 51-Jährige.

Cojocar lobt Negovan
Cojocar bereitet sein Team auf ein harmonierendes Zusammenspiel von Spielmacherin Frida Nygaard Ulrichsen und Kreisläuferin Angela Cappellaro vor. Darauf, wie fix Alma Loro Jean auf der rechten Bahn unterwegs ist. Und auf die Wurfgewalt von Deborah Spatz, die sich wie keine Zweite in Kirchhof entwickelt hat. „Wir dürfen sie nicht ins Laufen kommen lassen“, fordert Fritzlars Handball-Lehrer.

Wohlwissend, dass Taktik in Derbys eher eine untergeordnete Rolle spielt. „Alles Einstellungssache“, weiß Cojocar. Und setzt dabei auf einige Derby-Heldinnen. Auf Lea Gürbig, die Ex-Kirchhoferin Lena Dietrich, Anna Holeczy, Xenia Ahrend und Hannah Puntschuh, die am 12. März 2017 mit der Germania in eigener Halle Kirchhof in einem packenden Duell mit 27:26 besiegten. Dabei noch im Tor der SG: Paula Küllmer. Die 22-Jährige, die seit 2020 in der Domstadt pariert.

Erstes Heimspiel für Evjen als Kapitänin
Bis auf Laura Israel (Schulter-OP) können die Gäste personell ebenso aus dem Vollen schöpfen wie Kirchhof bis auf Torfrau Aleksandra Orowicz (Beinverletzung). Dafür ist Ida Evjen, gegen Wolfsburg beim 31:19 noch im Angriff geschont, voll belastbar. Und heiß darauf, sich als Kapitänin in ihrem ersten Heimspiel zu beweisen.


03.09.2021

Erstes Derby am 12. September
Schwalm-Eder-Rivalen wieder in einer Klasse SAISONSTART IN DER 3. LIGA FRAUEN   Kirchhof und Fritzlar als heiße Eisen

Der Abstieg der SG 09 Kirchhof macht's möglich: In der Saison 2021/22 treten mit den Löwinnen und dem SV Germania Fritzlar wieder zwei nordhessische Teams in der 3. Handball-Liga der Frauen an.

Schwalm-Eder – Das wird spannend: 70 Mannschaften, sechs Staffeln, nur drei Aufsteiger – aber am Ende 22 Absteiger. Denn weil die 3. Ligen pandemiebedingt aufgebläht sind, werden sie radikal verkleinert. Somit eint alle Vereine, dass es mindestens der sechste Platz in der jeweiligen Staffel werden soll. Der würde zumindest den Klassenerhalt bedeuten. Ab dem siebten Rang ginge es in den Play-downs ums Ganze.

Doch die beiden Vertreter aus dem Schwalm-Eder-Kreis haben vor dem Saisonstart am Samstag höhere Ziele. Kirchhofs Anspruch ist es, schnellstmöglich in die 2. Liga zurückzukehren. Der erste oder zweite Platz in der Staffel C soll es werden. Um dann zusammen mit elf anderen Mannschaften in drei Gruppen die drei Aufsteiger auszuspielen.

Als Hauptkonkurrenten gelten der TV Hannover-Badenstedt-Vinnhorst um die Ex-Wildungerin Jana Pollmer als Meister der Nord-Staffel von 2019 und 2020, Nachbar Germania als Meister der Ost-Staffel von 2016 und 2020 sowie die Bundesliga-Reserven von Borussia Dortmund und der HSG Blomberg-Lippe. Mit der Ibbenbürener Spvg, PSV Recklinghausen, ASC Dortmund, LiT Tribe (alle 2020) und VfL Wolfsburg (2021) zählen fünf Teams zur Konkurrenz, die als Aufsteiger weitgehend Neuland betreten. Derby-Zeit ist bereits am 12. September, wenn die SG in Melsungen Rivale Fritzlar erwartet.
Liga: Spieltag 1
VfL Wolfsburg : SG 09 Kirchhof
Saison 21 / 22
 04.09.2021

Spielbericht

06.09.2021

Sebastian Schmidt

KIRCHHOF - Negovan-Team in Wolfsburg ganz souverän
8:0-Lauf in nur acht Minuten

Wolfsburg – Das Derby am Sonntag gegen Fritzlar kann kommen: Die Drittliga-Handballerinnen der SG 09 Kirchhof unterstrichen ihre herausragende Frühform und feierten bei Aufsteiger VfL Wolfsburg einen 31:19 (16:9)-Erfolg.

Ein Sieg, den Trainer Dragos Negovan aus zwei Gründen noch höher bewertet: Erstens, „weil der Gegner nicht so schlecht war, wie es das Ergebnis vermuten lässt, sondern auf jeder Position doppelt besetzt ist.“ Und zweitens, weil sich die Gäste mangels Videomaterial nicht auf Wolfsburg einstellen konnten.

Die Abtastphase dauert jedoch nur fünf Minuten bis zum Stand von 2:2. Dann parierte SG-Torfrau Sophia Ritter einen Siebenmeter von Fabienne Kohn. Eine Initialzündung. „Wir haben schnell gelernt, was sie vorhaben“, lobte Negovan sein Team. Nach einer zehntägigen Pause wegen einer Erkältung zählte erstmals als Kapitänin Ida Evjen dazu, wurde jedoch nur in der Abwehr eingesetzt. Im Wechsel unterstützt von Deborah Spatz und Greta Kavaliauskaite hatte sie im Mittelblock alles im Griff.

Auch Rückhalt Ritter blieb stabil. Ab der 40. Minute durfte Torfrau Alica Schmincke Spielpraxis sammeln – ihre erste auf diesem Niveau. „Beide haben uns mit ihren Paraden geholfen“, betonte der Coach. Somit war es Kirchhof ein Leichtes, Tempo aufzunehmen und über die erste sowie zweite Welle erfolgreich zu sein.

Nur bis zum 4:5 (14.) durch Lena Witzke, die als einzige VfL-Spielerin konstant traf, hielten die Gastgeberinnen mit. Dann zog Kirchhof durch einen 8:0-Lauf in nur acht Minuten dank Treffern von Alma Loro Jean (2), Frida Nygaard Ulrichsen, Martina Pandza (3), Angela Cappellaro und Katharina Koltschenko vorentscheidend auf 13:4 davon (24.).

Vor 125 Zuschauern in der BBS-Sporthalle konnten es sich die Gäste – ganz nach dem Geschmack des neuen Trainers – leisten, munter durchzuwechseln. Ohne dass auch nur ansatzweise so etwas wie Spannung aufkam. Im Gegenteil. Auch die Spielerinnen von der Bank gingen ein hohes Tempo und trafen souverän. Kreisläuferin Paulina Harder tankte mit vier Toren neues Selbstvertrauen. Geschenkt, dass Spatz und Alma Loro Jean jeweils einen Siebenmeter liegen ließen. Über 17:9 (31., Kavaliauskaite), 25:14 (43., Pandza) und 27:17 (50., Harder) war der Weg zum Kantersieg geebnet. Den die Löwinnen nun im Derby in Melsungen am Sonntag vergolden wollen.

Kirchhof: Ritter, Schmincke - Nygaard Ulrichsen 2, Pandza 5, Harder 4, Sauerwald, Evjen 2/1, Koltschenko 2, Cappellaro 3, Al. Loro Jean 6/1, Kavaliauskaite 3, Spatz 4/2.
SR: Heinrich/Schulze. Z: 125.
Siebenmeter: 1/3:4/6.
Zeitstrafen: 6:6 Minuten

03.09.2021

Marcel Glaser

Kirchhof mit Kapitänin Evjen und Rückenwind
3. LIGA - Gegner VfL stieg ohne Spiel auf

Kirchhof – Ein Saisonauftakt ist häufig von Nervosität begleitet, sind Voraussagen über den Leistungsstand der Teams doch nur schwer zu treffen. Ganz anders bei den Drittliga-Handballerinnen der SG 09 Kirchhof, die nach dem Pokal-Coup gegen Zweitligist Wuppertal mit ordentlich Rückenwind zum VfL Wolfsburg (Sa. 19 Uhr) reisen.

Dennoch warnt SG-Coach Dragos Negovan vor dem Neuling. Der – weil neben dem VfL nur Werder Bremen II für die 3. Liga meldete – ohne ein Relegations-Spiel zu absolvieren aufstieg: „Sie sind schwer einzuschätzen und wir dürfen nicht den Fehler machen, sie zu unterschätzen“. Die Vorbereitung fällt auch besonders schwer, weil das letzte Wolfsburger Pflichtspiel auf den 25. Oktober 2020 datiert. Und dementsprechend kein aktuelles Videomaterial zur Analyse zur Verfügung stand

Für die Löwinnen heißt das, dass „wir nur auf uns gucken“ (Negovan). Gearbeitet wurde in der laufenden Trainingswoche besonders am Abschluss. Denn gegen Wuppertal blieben noch zu viele gute Möglichkeiten ungenutzt. Da trifft es sich gut, dass auch Kapitänin Ida Evjen nach überstandener Grippe am Mittwoch wieder ins Training einstieg. Allein Torhüterin Aleksandra Orowicz (Beinverletzung) wird noch länger fehlen.

Oliver Bült hingegen hat den Kirchhofer Pokalsieg per Stream verfolgt. „Beeindruckend“ fand der VfL-Trainer den Auftritt des neuformierten Teams. Für dessen junge Mannschaft (Altersdurchschnitt 22 Jahre) aus der Autostadt geht es allein um den Klassenerhalt. „Das ist schon eine immense Aufgabe“, sagt der Wolfsburger Coach.

Dazu lief die Vorbereitung haarsträubend, war von Verletzungssorgen und Hallenproblemen geprägt. Gegen die SG fehlen die Spielmacherinnen Anna Fanslau und Cindy Degen verletzungsbedingt. Alternativ bieten sich Fabienne Kohn und Kim Klauenberg an. Viel Erfahrung besitzt die 45-fache polnische Ex-Nationalspielerin Edyta Kuczynska am Kreis und die reaktivierte Torfrau Meike Tornow, die schon mit Mainzlar 2. Liga spielte.

Talent bringt die frühere U 18-Nationalspielerin Mareike Kusian mit, die mit Lena Witzke, die schon zu Zweitliga-Zeiten für den VfL auflief, die rechte Angriffsseite bildet. Ein hoffnungsvoller Neuzugang ist die 17-Jährige Pia Liebing, die im Sommer mit der B-Jugend der HSG Hannover-Badenstedt die Deutsche Meisterschaft feierte.

Am Wochenende finden in Kelkheim-Münster die Finals um die Hessenmeisterschaft im Beachhandball statt. Als einziges heimisches Team spielt dort am Sonntag ab 9 Uhr Kirchhofs C-Jugend.
Pokalspiel DHB
SG 09 Kirchhof  vs TVB Wuppertal
Saison 21 / 22
 28.08.2021

30.08.2021

Marcel Glaser

DHB-POKAL - Negovan-Team begeistert beim 25:22 gegen Wuppertal
Spatz führt Kirchhof zum Coup

Melsungen – Das Pflichtspieldebüt ist geglückt – und wie! Dragos Negovan, der neue Trainer der Drittliga-Handballerinnen der SG 09 Kirchhof, war überglücklich. Und fand nur ein Wort über den 25:22 (11:11)-Coup, mit dem sein Team den Zweitligisten TVB Wuppertal in der ersten Runde des DHB-Pokals ausschaltete: „Überragend“.

Ein Erfolg, der umso höher zu bewerten ist, weil die Löwinnen nicht nur dem Ausfall von Torhüterin Aleksandra Orowicz (Beinverletzung) und Kapitänin Ida Evjen (Grippe) trotzten, sondern auch die Rote Karte gegen Greta Kavaliauskaite wegsteckten (27.), die ihrem Unmut über eine Zeitstrafe mit unnötig theatralischer Gestik Ausdruck verlieh. Und folgerichtig die dritte Zeitstrafe kassierte.

„Das hat uns noch enger zusammengeschweißt“, betonte Deborah Spatz. Aber es sorgte auch für Verunsicherung, denn Kirchhof gab eine 11:8-Führung (25.) bis zur Pause noch her. Nach Wiederanpfiff aber zeigte das SG-Team seine Qualitäten. Allen voran Rückraumspielerin Spatz, die nun im Angriff die Zügel in die Hand nahm und gekonnt abschloss. „Ich hatte heute aber auch eine Mannschaft hinter mir, die es mir einfach gemacht hat, Verantwortung zu übernehmen“, gab die Torjägerin das Lob an ihre Mitspielerinnen zurück.

Denn das neuformierte SG-Team zeigte eine herausragende kämpferische Einstellung. Neuzugang Frida Nygaard führte klug Regie und stellte ihre Qualitäten im Eins-gegen-Eins unter Beweis. Eine starke Partie lieferte zudem Angela Cappellaro ab, die in der Kirchhofer 6:0-Deckung eifrig rackerte und am Kreis Räume schuf, aber auch selbst torgefährlich blieb. Dazu war Sophia Ritter im Tor in den entscheidenden Momenten zur Stelle. Etwa als sie einen Siebenmeter von TVB-Angreiferin Michelle Stefes beim 16:17 (42.) entschärfte. „Nur 22 Gegentore gegen einen Zweitligisten zu kassieren, ist überragend“, lobte Negovan seine Defensiv-Abteilung.

Und noch einen weiteren Trumpf hatte der SG-Coach auf seiner Seite. Nämlich die spanischen Zwillinge Alma und Agustina Jaen Loro, die ihr Pflichtspieldebüt gaben. Und sich bestens ins Team einfügten. Während Alma von Beginn an auf dem rechten Flügel wirbelte, war Agustina nach der Disqualifikation gegen Kavaliauskaite gleich zweifach gefordert: Neben Spatz im Mittelblock und im rechten Rückraum. Diese Herausforderung löste der Neuzugang mit Bravour.

Die Kirchhöfer Fans versetzte sie in Ekstase, als sie Cappellaro am Kreis grandios per No-Look-Pass zum 19:18 bediente (50.). Um Sekunden später den Ball in der Abwehr zu erkämpfen, mit letztem Einsatz im Liegen zu passen, ehe Spatz sehenswert zum 20:18 vollendete (51.).

Damit war Kirchhof auf die Siegerstraße eingebogen. „Die letzten zehn Minuten haben wir das Spiel komplett im Griff gehabt“, freute sich SG-Coach Negovan. Spannend blieb es aber noch, weil gute Chancen zur Vorentscheidung ausgelassen wurden. Erst Agustina Jaen Loro und Spatz sorgten mit einem Doppelschlag zum 24:20 für die Entscheidung (58.) .

Kirchhof: Ritter (11 Paraden/22 Gegentore), Schmincke – Pandza, Harder, Sauerwald, Koltschenko, Cappellaro 4, Kavaliauskaite 1, Spatz 9/2, Al. Jaen Loro 5/2, Ag. Jaen Loro 3, Nygaard 3.
Wuppertal: Centini (10/25), Bärthel – Schmitz 4, Wagner 1, Eckert, Stefes 4/1, Matavs 5, Hovenjürgen 3, Bergmann 1, Stens 3, Weisz 1, Flohr.
SR: Cesnik/Konrad (Gummersbach).
Z: 85.
Siebenmeter: 4/6:1/2.
Zeitstrafen: 12:10-Minuten.
Rot: Kavaliauskaite (27., 3. Zeitstrafe.).
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